Apple: Zah­lungs­sys­tem Apple Pay nun deutsch­land­weit verfügbar

Apple - Apple Pay einrichten - How to add a card on Apple Pay Bild: Apple Pay-Einrichten (How to add a card on iPhone)

Das US-ame­ri­ka­ni­sches Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men Apple hat nun den Start von Apple Pay in Deutsch­land bekannt­ge­ge­ben. Teil­neh­men­de Kre­dit­in­sti­tu­te kön­nen ab sofort loslegen.

Mit Apple Pay ist am 20. Okto­ber 2014 ein Dienst ver­öf­fent­licht wor­den, womit man mit sei­nem iPho­ne und Apple Watch ganz ein­fach und unkom­pli­ziert durch gespei­cher­te Zah­lungs­mit­tel sei­nen Ein­kauf zah­len kann. Das klappt aber nicht nur online, son­dern auch off­line, bei­spiels­wei­se an der Kas­se des Supermarkts.

Hier­zu­lan­de hat der Start sich sehr lan­ge Zeit gelas­sen, obwohl ande­re euro­päi­sche Län­der schon Apple Pay län­ger unter­stüt­zen. Laut infor­mier­ten Krei­sen gab es Unei­nig­kei­ten zwi­schen Apple und den Kre­dit­in­sti­tu­ten (Ban­ken) über die Trans­ak­ti­ons­ge­büh­ren. Denn Apple Pay ver­langt pro Zah­lung eine (klei­ne) Gebühr. Selbst heu­te nach dem Start sehen es eini­ge Ban­ken nicht ein, das geschlos­se­ne Sys­tem von Apple zu ver­wen­den und dafür zu zah­len, wie bei­spiels­wei­se die Sparkasse.

Ist man Kun­de bei einer der teil­neh­men­den Bank, kann sei­ne Giro­card bezie­hungs­wei­se Kre­dit­kar­te bei Apple Pay hin­ter­le­gen und für zukünf­ti­ge Zah­lun­gen auto­ri­sie­ren. Bis­her machen in Deutsch­land 12 Insti­tu­te mit, dar­un­ter bekann­te Ban­ken wie .com­di­rect, Deut­sche Bank oder N26.

Teil­neh­men­de Kre­dit­in­sti­tu­te für Apple Pay in Deutschland:

  • Ame­ri­can Express
  • boon.
  • bunq
  • com­di­rect
  • Deut­sche Bank
  • fidor BANK
  • Han­sea­tic Bank
  • HypoVereinsbank/UniCredit Bank AG
  • N26
  • o2 Ban­king
  • Ticket Restau­rant Edenred
  • VIM­pay

Ist die teil­neh­men­de Haus­bank nicht mit dabei, kann zu Alter­na­ti­ven wie boon. oder VIM­pay grei­fen. Denn sie bie­ten eine vir­tu­el­le, unter Umstän­den kos­ten­freie Kre­dit­kar­te von Mas­ter­Card in der gleich­na­mi­gen App an, die man anschlie­ßend im Wal­let für Apple Pay hin­ter­le­gen kann. Die Kre­dit­kar­te fun­giert im Pre­paid-Prin­zip, sodass sie vor Benut­zung ent­spre­chend auf­ge­la­den wer­den muss. Der Ein­fach­heit hal­ber und aus Kos­ten­grün­den haben wir uns für die­sen Arti­kel für VIM­pay ent­schie­den und geben einen kur­zen Ein­blick, wie man Apple Pay ein­rich­tet und verwendet.

Im Gegen­satz zu boon. wer­den kei­ne monat­li­chen Grund­ge­büh­ren bei VIM­pay fäl­lig. Hier bekommt man dau­er­haft eine kos­ten­freie Pre­paid-Mas­ter­Card zur Ver­fü­gung gestellt, die man sofort auf­la­den kann. Im HBCI-Ver­fah­ren legi­ti­miert man sich gegen­über VIM­pay als die ange­ge­be­ne Per­son und kann so in Echt­zeit auch die Pre­paid-Kar­te auf­la­den. Bei boon. muss man sich bei­spiels­wei­se (auf­wen­dig) veri­fi­zie­ren mit­tels Doku­men­te wie Per­so­nal­aus­weis und die Auf­la­dung geht aus­schließ­lich per IBAN-Über­wei­sung. Das kann je nach Haus­bank so eini­ge Werk­ta­ge dauern.

Um VIM­pay zu nut­zen, musst Du Dei­ne Iden­ti­tät veri­fi­zie­ren – dies erfolgt über die Legi­ti­ma­ti­on. Nach der KYC-Richt­li­nie (Know your cus­to­mer) sind wir näm­lich ver­pflich­tet eine Legi­ti­ma­ti­ons­prü­fung aller Neu­kun­den durch­zu­füh­ren, um vor allem Geld­wä­sche und ande­re betrü­ge­ri­schen Machen­schaf­ten zu bekämpfen.

Für VIM­pay Stan­dard erfolgt die Legi­ti­ma­ti­on bereits, wenn Du eines Dei­ner bestehen­den Giro- oder Bank­kon­ten bei VIM­pay als Auf­la­de­kon­to hin­ter­legst. Da Du Dich in die­sem Fall schon für die­ses Kon­to bei Dei­ner Bank veri­fi­ziert hast und Auf­la­dun­gen in der VIM­pay Stan­dard Ver­si­on nur über die­ses eine Kon­to mög­lich sind, ist hier kein zusätz­li­ches Legi­ti­mie­rungs­ver­fah­ren nötig.

Hat man sich die Smart­phone-App VIM­pay her­un­ter­ge­la­den, instal­liert und die nöti­gen Anga­ben zur Per­son getä­tigt, kann anschlie­ßend sofort schon los­le­gen. Man gibt wäh­rend der Ein­rich­tung auch sei­ne Online­ban­king-Daten an (ver­gleich­bar mit Sofort­über­wei­sung), legi­ti­miert sich damit als ech­te Per­son und kann so die Pre­paid-Kar­te auf­la­den. Das klappt in die­sem Fall bis zu 100 Euro pro Tag und man kann damit ein Gut­ha­ben von bis zu 2.500 Euro ansam­meln. Die­sel­be Sum­me gilt auch für das Umsatz­vo­lu­men im Jahr.

Eini­ge Ein­schrän­kun­gen – wie das Umsatz­vo­lu­men pro Jahr – kann man mit einem Pre­mi­um-Abon­ne­ment auf­he­ben. Hier erhält man bei­spiels­wei­se auch eine eige­ne IBAN, wodurch jeder sein Kre­dit­kar­ten-Kon­to auf­la­den kann. Kos­ten­punkt: 4,99 Euro im Monat – nicht ver­pflich­tend, optional.

Bevor man aber los­geht, um etwas mit Apple Pay zu bezah­len, soll­te vor­her in den Ein­stel­lun­gen gehen. Bei einem iPho­ne öff­net man „Wal­let & Apple Pay” unter den Ein­stel­lun­gen – Ist eine Apple Watch vor­han­den, öff­net die Watch-App und anschlie­ßend eben­falls „Wal­let & Apple Pay”. Dort kann man grund­le­gen­de Ein­stel­lun­gen – wie zum Bei­spiel das Bezah­len mit Apple Pay über dem Mac oder mit einem Dop­pel­klick der Sei­ten­tas­ten (iPho­ne X) das Wal­let öff­nen las­sen – vornehmen.

Möch­te man mit Apple Pay auch über Web­sei­ten bezah­len, bei­spiels­wei­se in einem Online-Shop der Zah­lun­gen mit Apple Pay unter­stützt, kann hier Daten wie die Lie­fer­adres­se, E‑Mail-Adres­se und eine Ruf­num­mer hin­ter­le­gen. Die­se wer­den dann auto­ma­tisch dem Händ­ler mit­ge­teilt und ent­spre­chend ver­wen­det. Hat man meh­re­re unter­stütz­te Apple Pay-Kre­dit­kar­ten hin­ter­legt, soll­te auf jeden Fall eine „bevor­zug­te Kar­te” aus­wäh­len, die im Zwei­fels­fall zuerst belas­tet wer­den soll. Die­se Ein­stel­lun­gen muss man sowohl für das iPho­ne, als auch für die Apple Watch getrennt vornehmen.

Hat man alles erle­digt, in die­sem Fall ein VIM­pay-Benut­zer­kon­to erstellt, die Pre­paid-Kar­te auf­ge­la­den und mit Apple Pay ver­knüpft (optio­nal anschlie­ßend die Apple Pay-Ein­stel­lun­gen über­prüft), kann anschlie­ßend sofort los­le­gen und mit dem iPhone/der Apple Watch bezah­len. In der Regel reicht es aus, wenn man das End­ge­rät nach Start des Ter­mi­nals (nach Akti­vie­rung des Kas­sie­rers) auf das End­ge­rät hält. In unse­rem Fall mit einem iPho­ne X und Apple Watch Series 3 muss­te vor­her das Wal­let geöff­net wer­den. Dazu ein Dop­pel­klick auf die Dis­play-Sper­re-Tas­te, um Apple Pay (das Wal­let) zu star­ten. Die­ses Ver­hal­ten kann aber je nach Endgerät/Modell vari­ie­ren. Auf dem Kas­sen­zet­tel steht ledig­lich, dass man mit der Mas­ter­Card kon­takt­los bezahlt hat – in unse­rem Fall. Hier ist nichts von Apple Pay zu sehen auf dem Kassenzettel.

Lesens­wert: All­ge­mei­ne Kre­dit­kar­ten­ak­zep­tanz bei Super­märk­ten off­lineSuper­markt: All­ge­mei­ne Akzep­tanz der kon­takt­lo­se Zah­lung mit Apple Pay

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