MMOGA ist eins der bekanntesten online Gameshop in Deutschland. Man kann dort meist sehr preiswerte Keys, Gamecards und vieles mehr kaufen. Auch MMOGA bietet ein Partnerprogramm für Webseitenbetreiber an, womit man sich das Taschengeld ein wenig auffrischen kann. Doch in der Regel lohnt sich das Affiliate Programm nicht, trotz attraktive Vergütungsmodelle.
In meinem Freundeskreis und weit drüber hinaus, die alle im entferntesten Sinne irgendwelche Spiele spielen, kennen MMOGA. Dort kann man nicht nur Gamekeys kaufen, sondern auch Gold / Ingame Währungen, sein Charakter leveln lassen und sehr viel mehr.
Wer nebenbei noch eine Webseite betreibt und Besucher / Freunde werben kann, kann sich für das Partnerprogramm bewerben. Die Vergütungsmodelle sind meiner Meinung nach äußerst attraktiv.
Für digitale Güter (zum Beispiel Keys) erhält man pro Kauf des Geworbenen 10% und für virtuelle Güter (zum Beispiel ingame Währungen (Gold)) satte 15%. Wer einmalig 100 Sales erreicht, bekommt obendrauf 100€ geschenkt und bei einmaligen 500 Sales sogar 500€.
Hört sich im ersten Moment total klasse an und wer vielleicht eine Spieleseite betreibt, würde sich das mit Sicherheit auf jeden Fall lohnen. Das mag ich im ersten Moment auch nicht abstreiten wenn da so diverse Tricks seitens MMOGA nicht gäbe, wozu ich später nochmal es genauer erläutern werde.
Sich für das Partnerprogramm bewerben kann man entweder über die eigene MMOGA Webseite oder über die zwei bekanntesten Affiliate Webseiten wie affili.net und zanox.com/de. Erschreckend musste ich feststellen, dass man Bewerbungen über die zwei anderen zwei Netzwerke (affili / zanox) nicht gerne annimmt.
Bei beiden Netzwerke steckt ein Mensch dahinter, der das Marketing / Affiliate dort verwaltet. Nachdem ich mich zuerst über affili.net beworben hatte und monatelang keine Reaktion drauf bekommen habe, hatte ich es über zanox.com/de versucht. Jedoch auch erfolglos. Per Zufall wurde ich dann irgendwann für zanox freigeschalt, obwohl ich die Bewerbung schon lange vergessen hatte.
Auf Nachfrage, wieso es so lange gedauert hat (rein aus Interesse), teilte man mir mit, dass man Bewerbungen über das eigene Partnerprogramm auf MMOGA bevorzugt und ich mich dort bitte auch bewerben soll. Klingt im ersten Moment danach, dass man die Leute von diesem Netzwerk abwerben möchte für das eigene Partnerprogramm Toolkit.
Nichts weiter dabei gedacht, hatte ich mich dort auch beworben und wurde auch sofort freigeschaltet. Welch ein Wunder! Doch ab jetzt beginnt auch so ziemlich jede Ungereimtheiten, die ich mal übersichtlich erläutern möchte.
Das MMOGA Partnerprogramm – Intern:
Sofern man freigeschalten wurde für das eigene Partnerprogramm Toolkit, kann man sofort damit beginnen Werbemittel zu erzeugen und diese beispielsweise auf seine eigene Homepage einbinden.
Allgemein ist das Benutzerinterface backend recht simple aufgebaut und leicht zu verstehen. Der Werber (Besucher, Freund) klickt auf eins der Werbemittel, anschließend wird mittels eigene Partnerprogramm ID ein Cookie bei dem Besucher gesetzt und falls der Werber ein Kauf tätigt, wird das vergütet.
Das Werbemittel:
Generell ist das Werbemittel ganz einfach zu verstehen. Man setzt an der gewünschten verlinkten MMOGA Webseite am Ende „?ref=NUMMER” ein.
Für die Hauptseite wäre das zum Beispiel:
http://www.mmoga.de/index.php?ref=1337
Möchte man zu ein bestimmten Produkt verlinken, würde das zum Beispiel so aussehen:
http://www.mmoga.de/Uplay-Games/Splinter-Cell-Blacklist-Deluxe-Edition.html?ref=1337
Die Benutzererkennung – Cookies:
Jeder Geworbener, zum Beispiel von seiner Webseite oder seine Freunde bekommt, sobald er einen Klick auf die Werbemittel tätigt ein Cookie gesetzt. Der entsprechende Cookie nennt sich bei MMOGA „affiliate[ref] | .mmoga.de” und setzt sich mit dem Gültigkeitsdatum des Cookies und die entsprechende Benutzererkennung von dem Werber (also Ref) zusammen.
Gültigkeit des Cookies:
Das gesetzte Cookie ist jeweils genau einen Monat lang gültig und verliert anschließend seine Gültigkeit. Natürlich kann man das Cookie „verlängern”, indem der Besucher innerhalb dieser Zeitspanne nochmal auf ein Werbemittel klickt und somit wieder einen Monat lang gültig ist.
Sollte der Besucher über eine andere Webseite auf ein Werbemittel klicken, wird der eigene Cookie logischerweise überschrieben und falls der Besucher dann ein Kauf tätigt, wird nicht einem den Kauf vergütet, sondern der anderen Webseite. Aber das ist logisch und nachvollziehbar.
Aber genau darum geht es nämlich nun warum ich behaupte, dass sich das Affiliate Programm von MMOGA sich nicht lohnt. Denn MMOGA setzt auf ihre soziale Netzwerke und ihrer eigenen Webseite selbst Werbemitteln vom eigenen Parterprogramme ein.
MMOGA nutzt selbst das Partnerprogramm:
Nachdem ich mich auf den sozialen Netzwerken von MMOGA rum getrieben habe und allgemein schauen wollte was dort „abgeht”, musste ich erschreckend feststellen, dass das Team von MMOGA auf allen Kanälen selbst das eigene Parterprogramm benutzen.
Sprich, sie haben selbst Affiliate Partnerprogramm Benutzeraccounts, generieren darüber eigene Werbemitteln und verbreiten diese über die eigenen soziale Netzwerke. Aber nicht nur auf die sozialen Netzwerke nutzten sie ihre generieren Werbemitteln, sondern sogar auf ihre eigenen Homepage.
Eben hatte ich doch geschrieben, dass ein Cookie überschrieben werden kann, sobald der eigene Besucher auf ein anderes Werbemittel klickt. Nun kann man sich doch eins und eins zusammenzählen und ausmalen was passieren wird, wenn die eigenen Besucher beispielsweise mal auf irgendein Facebook Post von MMOGA drauf klicken. Richtig! Der eigene Besucher geht verloren und MMOGA bekommt die Provision, statt der eigene Webseiten Betreiber.
Natürlich ist es erstmal ein schwerer Vorwurf MMOGA einfach zu unterstellen, dass sie selbst Werbemitteln benutzen und so gesehen alle Leute abwerben, sodass die Webseitenbetreiber letztendlich gar nichts davon hat.
Deshalb hatte ich mich intensiv damit befasst und auch sogar einige Testkäufe getätigt, um es letztendlich Felsenfest beweisen zu können.
MMOGAs soziale Netzwerke:
Auf den sozialen Netzwerken sowie auf der eigenen Homepage nutzt MMOGA das eigene Partnerprogramm, generiert damit Werbemitteln und verteilt diese über Facebook, Google+, YouTube und auf der eigenen Homepage als Werbebanner.
Bei Facebook:
Unverschlüsselt:
http://www.mmoga.de/Uplay-Games/Splinter-Cell-Blacklist-Deluxe-Edition.html?ref=600&affiliate_subid2=MMOGA_Splinter_Cell_Blacklist_Deluxe_13Sep2013_de
Bei Google Plus:
Verschlüsselt:
http://mmo.ga/vCF6
Unverschlüsselt:
http://www.mmoga.de/Uplay-Games/Splinter-Cell-Blacklist-Deluxe-Edition.html?ref=600&affiliate_subid2=MMOGA_Splinter_Cell_Blacklist_Deluxe_13Sep2013_gplus_de
Bei YouTube ebenfalls:
Verschlüsselt:
http://mmo.ga/I4Yy
Unverschlüsselt:
http://www.mmoga.de/Final-Fantasy-XIV-Reborn/?ref=1763
Auf der Homepage (oben rechts der Banner):
Unverschlüsselt:
http://www.mmoga.de/product_info.php?ref=277&products_id=1020050&affiliate_banner_id=1288
Wie man sieht benutzt MMOGA auf jeden Kanal und auf der eigenen Homepage ebenfalls ihre Werbemitteln. Aber das alleine sagt erstmal nichts aus, daher hatte ich einige Testbestellungen getätigt und geschaut, ob durch ein Klick auf ihre Werbemitteln wirklich die Besucher verloren gehen.
Die Testbestellung:
Wie schon erwähnt hat das eventuell erstmal nichts zu sagen. Natürlich ist es schon sehr verdächtig, dass man dieselben Werbemitteln (URL) nutzt, wie jemand der für das Partnerprogramm freigeschalten ist.
Um endgültige Klarheit zu schaffen, hatte ich einige „Testbestellungen” getätigt und geschaut ob es auch wirklich so abläuft, wie ich es mir denke.
Dazu hatte ich zuerst auf meine Werbemitteln geklickt, etwas gekauft und auch vergütet bekommen (grüne Umrandung, erste Bestellung für 3,88€). Anschließend hatte ich nochmal etwas gekauft, ohne vorher auf meine Werbemitteln zu klicken. Wie man auf dem Screen oben sieht, wurde es ebenfalls erkannt und vergütet (zweite Bestellung für 3,88€).
Nun hatte ich bei der zweiten Bestellung die normale Werbebanner von MMOGA oben rechts angeklickt und anschließend wieder etwas bestellt. Der normale Ablauf wäre dann eigentlich, dass der Cookie von meine Werbebanner überschrieben wird und MMOGA nun die Provision / Vergütung bekommt.
Wie man nun anhand des Screens sieht war es auch der Fall. Meine dritte Bestellung wird meinem Benutzeraccount vom Partnerprogramm überhaupt nicht zugeordnet (dritte Bestellung für 3,88€).
Da mir das aber noch nicht gereicht hatte, hatte ich nach der dritten Bestellung wieder auf meine Werbemitteln geklickt und wieder was gekauft. Der Kauf wurde dann wie erwartet mir auch zugeordnet und vergütet (vierte Bestellung für 8,58€).
Ich denke, mehr Beweise für meine Vermutung, die letztendlich sich als die Wahrheit und echt bewiesen hat, brauche ich nicht um felsenfest zu behaupten, dass man mit Absicht die geworbenen Leuten abwirbt, indem man auf ihren sozialen Netzwerke (Facebook, Google Plus, YouTube) und sogar auf der eigenen Homepage eigene Werbemitteln einbindet.
Die Konfrontation mit MMOGA:
Nachdem ich diese Tests durchgeführt hatte, habe ich natürlich den Affiliate Partnerprogramm von MMOGA angeschrieben und gefragt, ob meine Besucher wirklich mir nicht mehr zugeordnet werden kann, wenn sie auf eins ihrer Werbemitteln klicken. Natürlich wurde das erstmal verneint und damit argumentiert, dass spezielle Techniken vorhanden sind die so etwas verhindern.
Meine Email an das MMOGA Affiliate Partnerprogramm:
Hallo liebes Team,
wieso wird bei dem Spiele-Banner oben diese per Affiliate Ref-Links (REF 277) eingebunden?
Wenn meine geworbene User (REF 1337) auf Eure Homepage kommen und diese Banner oben rechts anklicken (REF 277) gehen meine Besucher verloren, da die User dann nicht mehr über mich laufen, sondern über die Affiliate Banner.
Welchen Sinn ergibt das?
Liebe Grüße
Am nächsten Tag kam die Antwort:
Guten Tag,
selbstverständlich haben wir in der Programmierung vorgesorgt und einen logischen Aufbau des Affiliate Programms vorgenommen. Interne Ref-IDs überschreiben keineswegs die unserer Affiliate Partner.
Danke für Ihr Interesse und viel Erfolg weiterhin.
Beste Grüße / Kind regards,
Natürlich ist das totaler Schwachsinn aber ich ließe die erstmal im Glauben, dass es meinerseits nur eine Vermutung ist und ich nichts festes als Beweis habe. Als ich dann am selben Tag zurückschrieb, dass die Cookies überschrieben werden sobald meine Besucher auf ihren Banner klicken, kam keine Antwort mehr. Monatelang.
Vor kurzer Zeit hatte ich nochmal eine Email verfasst mit der Bitte meine letzte Email zu beantworten. Auch dort erfolgte keine Reaktion.
Zum Schluss hatte ich die komplette Beweislage offen gelegt mit alle Informationen, die ihr hier in diesem Beitrag auch findet. Aber natürlich habe ich bis heute ebenfalls keine Antwort bekommen.
Fazit:
Meiner Meinung nach lohnt sich das Partnerprogramm von MMOGA überhaupt nicht wenn man eine Webseite betreibt. Verbreitet man die Werbemitteln über seine Freunde, würde sich das vielleicht lohnen. Mehr auch nicht.
Da man immer die Gefahr hat, dass die Besucher früher oder später auch mal auf Links von MMOGA über die soziale Netzwerke oder sogar auf der Homepage selbst den Banner anklickt, hat man im Endeffekt überhaupt nichts davon.
Bildet euch selbst eine Meinung darüber, was MMOGA für Absichten hat und versucht mit der Email mich weiterhin „im Dummen sterben zu lassen”. Ich werde zumindest das Partnerprogramm nicht weiterempfehlen und ob ich auch weiterhin Angebote hier aktiv bewerbe, weiß ich nicht.
In erster Linie geht es mir nicht darum, dass die Besucher hier mein kleines Taschengeld aufbessern sondern primär einfach darum, mich so dreist für doof zu erklären.
Auch mit der Gefahr, dass ich eventuell gesperrt werde für das Partnerprogramm wegen diesem Beitrag. Aber sollte das der Fall sein, kann ich behaupten, dass ich in allem Punkte komplett richtig liege. Getroffene Hunde bellen oder wie war das?