Mit freenet FUNK hat das Telekommunikationsunternehmen freenet ein neues Angebot auf dem Mobilfunkmarkt veröffentlicht. Uns erreichten einige Fragen zum Produkt, die wir für euch geklärt haben.
Gestern wurde von freenet das neue Mobilfunkangebot „freenet FUNK” veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine SIM-Karte, womit man zwei Tarife buchen kann. Ein Tarif beinhaltet eine Allnet-Flatrate und 1 GB LTE-Datenvolumen und ein Tarif mit einer Allnet-Flatrate und einer unbegrenzten LTE-Flatrate. Los geht es ab 0,69 Euro pro Tag.
Mehr dazu hier: freenet: FUNK bietet unbegrenztes Datenvolumen für 1 Euro im Monat an
Auch in der Redaktion war das Interesse am neuen Produkt von freenet außergewöhnlich hoch. Direkt dreimal wurde der Tarif bestellt und dank „Same Day Delivery” noch am selben Tag geliefert. Aber nicht nur bei uns war die Resonanz hoch, sondern auch auf anderen Webseiten und bei den Lesern.
Bis zum Redaktionsschluss erreichten uns mehrere E‑Mails mit Fragen zum Produkt, die wir selbst nicht eindeutig beantworten konnten – sondern lediglich als Vermutungen. Aufgrund dessen haben wir uns mit dem Pressesprecher von freenet FUNK (Rüdiger Kubald) in Verbindung gesetzt und bis dato alle unklaren Fragen geklärt.
So wird zum Beispiel in der FAQ beschrieben, dass man den Tarif bis zu 14 Tagen pausieren kann. Innerhalb der Pause werden keine Kosten verursacht, man kann aber jedoch telefonisch sowie per SMS erreicht werden. Unklar war, was am 15. Tag und danach passiert. Herr Kubald machte uns klar, dass der Tarif ab dem 15. Tag wie vor der Pause gewohnt weiter läuft und das solange, bis man den Tarif wieder pausiert. Der Sinn dahinter ist beispielsweise ein Krankenhausaufenthalt.
Nebenbei wurde auch geklärt, dass das Betreiben eines HotSpots/Tetherings ausdrücklich erlaubt sei. Hier legt freenet dem Kunden keine Steine in den Weg, indem man beispielsweise Tethering technisch verhindert – dass solch eine Option möglich ist, kennt man vielleicht als Mobilfunkkunde der Deutsche Telekom samt einem iPhone.
Für die Meisten ist wahrscheinlich Roaming und die Nutzung der Mehrwertdienste irrelevant. Wir fragten aber interessehalber trotzdem nach, wieso es nicht möglich ist. Immerhin soll Roaming früher oder später – laut FAQ – möglich sein. Tatsächlich möchte freenet so schnell wie möglich Roaming beim Produkt anbieten, scheitert aber aktuell an o2 Telefonica. Technisch gesehen müsste Telefonica 2–3 Knöpfe drücken und man hätte Roaming, aber der Weg dahin ist steinig. Während hier noch die Verhandlungen laufen, muss man ohne Roaming auskommen. Aus dem Grund ist bisher auch noch nicht klar, wie die Konditionen im EU-Ausland aussehen werden. Bei o2 hat der Mobilfunkkunde im o2 Free Unlimited-Tarif beispielsweise bis zu 23 GB im EU-Ausland zur Verfügung. Klar dafür ist aber, dass das Roaming im Falle einer Aktivierung keine zusätzliche Kosten verursachen – die Konditionen von 0,69 Euro beziehungsweise 0,99 Euro pro Tag bleiben erhalten.
Interessant war auch die Frage an uns, warum eine tägliche Abbuchung stattfindet und das mit dem Online-Bezahldienst PayPal. Warum hierfür ausgerechnet ausschließlich PayPal verwendet wurde, wurde nicht ganz klar beantwortet, da man nur Fragen zum Tarif selbst beantworten kann. Wir vermuten, dass es wegen der Einfachheit halber zusammenhängt. Die tägliche Abbuchung erlaubt freenet, einen unkomplizierten Zahlungsablauf zu gewähren. Der Aufwand wäre höher, wenn man beispielsweise erst 30 Tage später gesammelt in einem Durchlauf die anfallende Kosten abbucht – da man ja letztendlich täglich den Tarif ändern und den kompletten Vertrag kündigen kann.
Während der Registrierung und Freischaltung der SIM-Karte muss man seine eigene Personalausweisnummer angeben. Interessant hier zu erfahren war, warum sie überhaupt abgefragt und ob sie weitergegeben wird – beispielsweise an Behörden, die die Richtigkeit feststellt. Tatsächlich werden diese Nummern aber nicht gespeichert. Es findet währenddessen nur eine Plausibilitätsprüfung auf technischer Ebene statt. Eine rechtssichere Verifizierung des Kunden ist bereits schon die Zustellung der SIM-Karte. Anhand des Klingelschilds wird sichergestellt, dass der Besteller dort auch wohnt. Dass das aber durchaus seine Lücken hat – wenn man beispielsweise den Namen „freenet Nachname” verwendet – scheint irrelevant zu sein. Wir raten aber von solchen „Fantasienamen” ab, da es spätestens bei einer Portierung der Rufnummer zu Komplikationen kommt – ganz gleich ob ein- oder ausgehend.
Eine Frage, die Herr Kubald sehr oft gestellt wurde – und von uns auch – ist, ob freenet FUNK-Kunden Netz-technisch benachteiligt werden. Zum Beispiel, dass der Nutzer nicht den Zugang zu allen Netzfrequenzen erhält (legal) oder beispielsweise absichtlich schlechter Priorisiert werden (illegal). Herr Kubald gab klar zu verstehen, dass FUNK-Kunden gleichgestellt sind wie alle anderen Mobilfunkkunden, die sich im Telefonica-Netz befinden. Er sei zudem der Meinung, dass es ein zu hoher Kostenfaktor wäre für Telefonica, gewisse Prioritäten zwischen den Kunden herzustellen – auf technischer Hinsicht (zu) teuer.
Solltet ihr noch weitere Fragen zum freenet FUNK-Tarif haben, verwendet dazu unterhalb des Beitrags die Möglichkeit, uns direkt eine Nachricht zu hinterlassen („Anmerkungen zum Beitrag? Hinweis an die Redaktion senden.”). Wir leiten jede Frage direkt weiter.