Sicher­heit: Neue Coro­na-Regeln bei der Bahn im Fernverkehr

Intercity-Express - Hochgeschwindigkeitszug - Triebzug - ICE 1 - Deutsche Bahn Foto: Hochgeschwindigkeitszug ICE 1 der Deutsche Bahn, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die ange­kün­dig­ten neu­en Coro­na-Regeln bei der Deut­schen Bahn gel­ten bereits ab Freitag.

In allen Zügen ist dann in den Groß­raum­wa­gen nur noch ein Sitz­platz pro Dop­pel­sitz reser­vier­bar, berich­tet die „Bild” (Frei­tag­aus­ga­be). Alle ande­ren Sitz­plät­ze blei­ben für eine Reser­vie­rung gesperrt. Eine all­ge­mei­ne Reser­vie­rungs­pflicht gibt es aber wei­ter­hin nicht.

Ein­zel­rei­sen­den wer­den auto­ma­tisch Fens­ter­sitz­plät­ze zuge­wie­sen. Bei Sitz­grup­pen mit Tisch kön­nen nur noch die dia­go­nal gegen­über­lie­gen­den Sitz­plät­ze gebucht wer­den (Fens­ter­platz auf der einen Sei­te und Gang­platz auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te). Reser­vie­run­gen von Ein­zel­rei­sen­den auf neben­ein­an­der lie­gen­den Sitz­plät­zen sol­len so ver­mie­den wer­den. In geschlos­se­nen Abtei­len mit sechs Sitz­plät­zen sind nur noch zwei Plät­ze reser­vier­bar, der Fens­ter­platz auf der einen und der Gang­platz auf der ande­ren Sei­te. Ins­ge­samt bie­tet die DB damit nur noch 60 Pro­zent der Sitz­plät­ze zur Reser­vie­rung an.

Für gemein­sam rei­sen­de Kun­den schafft die DB sowohl in der 1. Klas­se als auch in der 2. Klas­se Extra-Berei­che, in denen Fami­li­en oder Paa­re auch neben­ein­an­der lie­gen­de Sitz­plät­ze reser­vie­ren kön­nen. Die Extra-Berei­che tra­gen zusätz­lich zum Infek­ti­ons­schutz bei, da sich gemein­sam Rei­sen­de so nicht im Wagen ver­tei­len. Rei­sen ohne Reser­vie­rung blei­ben den­noch wei­ter­hin möglich.

Die Mit­ar­bei­ter der DB sol­len in den kom­men­den Wochen noch stär­ker als bis­her auf eine gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung der Fahr­gäs­te im Zug ach­ten. Der­zeit sind die Fern­ver­kehrs­zü­ge im Schnitt zu rund 20 bis 25 Pro­zent aus­ge­las­tet. Bis Weih­nach­ten ab Mit­te Dezem­ber sol­len rund 7.000 zusätz­li­che Sitz­plät­ze durch neue ICE4 ver­füg­bar sein. Der Fahr­plan soll von der­zeit 85 Pro­zent wie­der hoch­ge­fah­ren werden.

Im Bund-Län­der-Beschluss war das The­ma Bahn­fah­ren recht vage gehal­ten wor­den. Der Ver­brauch­zen­tra­le Bun­des­ver­band for­der­te dem­entspre­chend Nach­bes­se­run­gen. „Wenn weni­ger Plät­ze bei der Bahn gebucht wer­den kön­nen, stellt sich die Fra­ge, was mit Rei­sen­den ohne Sitz­platz­re­ser­vie­rung pas­siert oder mit bereits gekauf­ten Sitz­platz­re­ser­vie­run­gen”, sag­te die Lei­te­rin des Teams Mobi­li­tät und Rei­sen beim VZBV, Mari­on Jung­bluth, dem „Han­dels­blatt”. „Die Vor­schlä­ge sind nicht zu Ende gedacht und müs­sen durch Kulanz-Rege­lun­gen ergänzt werden”.

Jung­bluth gab zudem zu beden­ken, dass die Beschlüs­se bei Ver­brau­chern für Ver­wir­rung sor­gen könn­ten, weil die Bun­des­re­gie­rung zugleich die Erwar­tung damit ver­bin­de, dass die Bevöl­ke­rung auf Rei­sen ver­zich­te. „In Zei­ten von „Wir blei­ben zuhau­se” muss die Bun­des­re­gie­rung gegen­über der Deut­schen Bahn AG dar­auf bestehen, dass alle bereits gekauf­ten Tickets kos­ten­frei zurück­ge­ge­ben oder umge­bucht wer­den kön­nen”, sag­te die VZBV-Vertreterin.

Im Bund-Län­der-Beschluss vom Don­ners­tag heißt es, dass „Rei­sen­den, die trotz Ein­schrän­kun­gen rei­sen müs­sen, ein zuver­läs­si­ges Ange­bot mit der Mög­lich­keit, viel Abstand zu hal­ten” gemacht wer­den sol­le – „unter Ein­hal­tung der im April beschlos­se­nen Ver­hal­tens­re­geln sowie Gesund­heits­schutz­kon­zep­ten”. Und wei­ter: „Die Mas­ken­kon­trol­len wer­den wei­ter ver­stärkt, so dass täg­lich weit mehr Fern­zü­ge kon­trol­liert wer­den. Die Deut­sche Bahn wird im Fern­ver­kehr zusätz­li­che Maß­nah­men in der Coro­na-Pan­de­mie ergrei­fen. Die Sitz­platz­ka­pa­zi­tät wird deut­lich um über 20 Mil­lio­nen Platz­ki­lo­me­ter pro Tag erhöht, um noch mehr Abstand zwi­schen den Rei­sen­den zu ermög­li­chen. Die Reser­vier­bar­keit der Sitz­plät­ze wird par­al­lel dazu beschränkt”.

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