Afgha­ni­stan: 40 Kri­mi­nel­le kaper­ten deut­schen Evakuierungsflieger

Menschen - Afghanen - Bundeswehr - Militär - Evakuierungsflug - GAF - August 2021 - Afghanistan Foto: Menschen aus dem 2. Afghanistan-Evakuierungsflug am 17.08.2021, Urheber: GAF

Vier­zig Straf­tä­ter aus Afgha­ni­stan sind im August ver­gan­ge­nen Jah­res an Bord der Eva­ku­ie­rungs­flie­ger von Kabul aus nach Deutsch­land gelangt.

Das berich­tet das Nach­rich­ten­ma­ga­zin „Focus” unter Beru­fung auf inter­ne Berich­te für den Bun­des­tags-Unter­su­chungs­aus­schuss, der den chao­ti­schen Abzug von Sol­da­ten, Diplo­ma­ten und afgha­ni­schen Orts­kräf­ten aus dem zen­tral­asia­ti­schen Land prüft. Die kri­mi­nel­len Afgha­nen sei­en erst nach der Lan­dung in Deutsch­land iden­ti­fi­ziert wor­den, so „Focus”. Sechs Män­ner sei­en mit deut­schen Haft­be­feh­len gesucht und umge­hend in Unter­su­chungs­haft gebracht wor­den. Ihnen wer­den Ver­ge­wal­ti­gung, Dro­gen­han­del und Unter­stüt­zung ter­ro­ris­ti­scher Grup­pen vor­ge­wor­fen. Der Groß­teil der aus­ge­flo­ge­nen vor­be­straf­ten Afgha­nen sei bereits vor Jah­ren aus Deutsch­land abge­scho­ben wor­den, berich­tet „Focus” wei­ter. Sie stell­ten gleich nach Lan­dung neue Anträ­ge auf Asyl.

Den inter­nen Aus­schuss-Berich­ten zufol­ge sol­len sich die Män­ner am Flug­ha­fen Kabul mit Gewalt Zugang zu den Eva­ku­ie­rungs­flie­gern ver­schafft haben. Für die Ret­tung von zir­ka 100 Deut­schen, die sich im ver­gan­ge­nen August außer­halb des Flug­ha­fen­ge­län­des auf­hiel­ten, soll die Bun­des­re­gie­rung den Tali­ban ein hohes Schutz­geld gezahlt haben, berich­tet „Focus” unter Beru­fung auf Ber­li­ner Sicher­heits­krei­se. Mit Hil­fe der USA sei mit den isla­mis­ti­schen Mili­zen ein Still­hal­te­ab­kom­men ver­ein­bart wor­den, um die Hub­schrau­ber-Ein­sät­ze der Bun­des­wehr-Eli­te­ein­heit Kom­man­do Spe­zi­al­kräf­te nicht zu gefähr­den. Ein Spre­cher des Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­ums woll­te auf „Focus”-Anfrage Geld­zah­lun­gen weder bestä­ti­gen noch demen­tie­ren. „Aus Grün­den der ope­ra­ti­ven Sicher­heit” mache man kei­ne Aus­sa­gen zum mili­tä­ri­schen Vor­ge­hen, hieß es.