Der Vizepräsident von Astrazeneca in Deutschland versichert, dass der Impfstoff auch gegen die britische Mutation des Coronavirus wirkt.
„Das haben wir jetzt erst wieder in den Daten, die aus Schottland und England gekommen sind, also aus diesen Real-Weltdaten, gesehen”, sagte Hinterding am Dienstag RTL und ntv. Er räumte allerdings ein, dass die bisherige Datenlage eine Wirksamkeit gegen schwere Verläufe der südafrikanischen Variante noch nicht belegen kann. „Nun ist es so, dass die Population, die wir in Südafrika getestet haben, sehr gesund war. Junge Menschen, die keine Komorbiditäten haben und damit traten gar keine schweren Verläufe auf, sodass wir nicht sagen können, ob der Impfstoff vor den schweren Verläufen schützt”. Man müsse dazu „definitiv weitere Daten erheben”.
Hinterding weist außerdem die Vermutung zurück, der Vektor-Impfstoff von Astrazeneca könne weniger flexibel auf etwaige Mutationen angepasst werden als die mRNA-Impfstoffe anderer Unternehmen. „Die Anpassung auch eines Vektor-Impfstoffs im Labor läuft innerhalb von wenigen Wochen. Das ist ähnlich wie bei der mRNA.” Zeitintensiv seien „tatsächlich eher die klinische Untersuchung und natürlich die regulatorischen Zulassungsdiskussionen”.
Bezüglich vermeintlicher Lieferschwierigkeiten verweist der Vize-Deutschlandchef von Astrazeneca auf die Leistung, einen neuen Impfstoff in kürzester Zeit zu entwickeln und parallel die entsprechende Verteilungslogistik aufzubauen. „Ich hätte nicht erwartet, dass wir innerhalb von zehn Monaten überhaupt so etwas auf die Reihe kriegen, die Produktion und die Verteilung dieses Impfstoffes”. Normalerweise gebe es bei der Entwicklung eines Impfstoffes „deutlich mehr Zeit, sich vorzubereiten und auch diese Fehler dann auszumerzen, bevor das Produkt überhaupt erst auf den Markt kommt”.