Astra­Ze­ne­ca: Man­fred Weber ver­tei­digt Impfstoff-Exportstopp

Impfstoff - Coronavirus - Softbox - LKW - Lieferung - Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen - Dezember 2020 - Düsseldorf Foto: Erster Impfstoff für NRW an der Staatskanzlei (Düsseldorf), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Man­fred Weber hat die Euro­päi­sche Uni­on dazu auf­ge­ru­fen, bei der Impf­stoff­ver­sor­gung eige­ne Inter­es­sen im Blick zu behalten.

„Welt­weit ist Euro­pa eine der am stärks­ten betrof­fe­nen Regio­nen, was die Todes­fäl­le und Infek­tio­nen angeht, und den­noch sind wir der­zeit der größ­te Impf­stoff­ex­por­teur”, sag­te der CSU-Poli­ti­ker den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Sonn­tag­aus­ga­ben). „Es geht nicht um Euro­pe first, aber auch die EU muss ihre Bür­ger selbst­ver­ständ­lich in die­ser Pan­de­mie schützen”.

Wenn Zusa­gen nicht ein­ge­hal­ten wür­den wie im Fall des Her­stel­lers Astra­ze­ne­ca, sei „die Opti­on eines Export­stopps für in der EU pro­du­zier­te Impf­stof­fe rich­tig”, so Weber. „Des­halb ist das Vor­ge­hen der ita­lie­ni­sche Regie­rung ver­ständ­lich und kon­se­quent, den Astra­ze­ne­ca-Impf­stoff­ex­port nach Aus­tra­li­en gemein­sam mit der EU-Kom­mis­si­on zu stoppen”.

Ita­li­en hat­te die Lie­fe­rung von 250.000 Dosen Impf­stoff des bri­tisch-schwe­di­schen Her­stel­lers Astra­ze­ne­ca an Aus­tra­li­en blo­ckiert. Astra­ze­ne­ca hal­te sei­ne Lie­fe­run­gen an die EU bei wei­tem nicht ein, kri­ti­sier­te der Vor­sit­zen­de der EVP-Frak­ti­on. Des­halb sei viel Ver­trau­en in das Unter­neh­men ver­lo­ren gegan­gen. „Die EU gibt viel Geld für For­schungs­för­der­pro­gram­me aus, von denen auch Astra­ze­ne­ca pro­fi­tiert. Genau­so pro­fi­tiert das Unter­neh­men vom Zugang zum EU-Bin­nen­markt”, sag­te er. Die EU müs­se des­halb unmiss­ver­ständ­lich deut­lich machen: „Wir erwar­ten die Ein­hal­tung der Zusagen”.

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