Angesichts der Ebola-Epidemie im Kongo trifft das Auswärtige Amt Vorkehrungen, um erkrankte Ärzte und medizinische Helfer von Afrika nach Deutschland auszufliegen.
Dazu plant das Ministerium den Bau spezieller Container. „Das medizinische Hilfspersonal vor Ort leistet seit über einem Jahr trotz schwierigster Umstände engagiert Hilfe”, sagte Frank Hartmann, Krisenbeauftragter des Auswärtigen Amts, dem „Spiegel”. Erkrankten die Helfer, bestehe die „dringende Notwendigkeit, sie aus dem Krisengebiet zu evakuieren, damit sie eine optimale Therapie bekommen”, so Hartmann weiter.
Die vom Gesundheitsdienst des Amts konzipierten „Infektionstransportmodule” seien vier Meter lang und 2,40 Meter breit und passten in jedes gängige Frachtflugzeug, berichtet das Nachrichtenmagazin. Die Spezialcontainer seien gegen einen plötzlichen Druckabfall an Bord geschützt und könnten per Lkw direkt in eine Sonderisolierstation zum Beispiel in der Berliner Charité gebracht werden.
In der ersten großen Ebola-Krise von 2014 hatte die Bundesregierung kurzfristig einen Airbus A340 der Lufthansa zur Ebola-Krankenstation umgerüstet. Aus Kostengründen wurde das Flugzeug aber außer Dienst gestellt. Die EU hat sich bereit erklärt, die Finanzierung des Containermoduls in Höhe von etwa zehn Millionen Euro zu übernehmen. Deutschland hat sich in Brüssel auf eine entsprechende Ausschreibung beworben. Aufgrund der früheren Zusammenarbeit mit der Berliner Charité und Lufthansa Technik rechne sich die Bundesregierung gute Chancen aus, den Zuschlag zu bekommen, berichtet der „Spiegel”. Das Auswärtige Amt habe bei dem Projekt die Federführung übernommen, auch weil Gesundheits- und Verteidigungsministerium kein gesteigertes Interesse daran gezeigt hätten. Bei Kanzleramtschef Helge Braun (CDU), der selbst Mediziner ist, seien die Beamten des Auswärtige Amts hingegen auf offene Ohren gestoßen.