Auto­bahn­ge­sell­schaft: Rund 3.000 Brü­cken in kri­ti­schem Zustand

Autobahnkreuz - Köln-Nord - Bundesautobahn 57 - Köln-Longerich/Lindweiler/Pesch/Ossendorf Foto: Autobahnkreuz Köln Nord Ausfahrt Köln-Ost/Chorweiler (Köln-Ossendorf)

Deut­sche Auto­bah­nen füh­ren über rund 3000 Brü­cken, die sich in kri­ti­schem Zustand befinden.

„Wir machen uns gro­ße Sor­gen um die Auto­bahn­brü­cken in Deutsch­land”, sag­te der Geschäfts­füh­rer der Auto­bahn GmbH Ste­phan Krenz der „Welt am Sonn­tag”. Die Auto­bahn GmbH ist seit Jah­res­be­ginn für die Instand­hal­tung, den Bau und Betrieb der Auto­bah­nen ver­ant­wort­lich. „Rund 3.000 Brü­cken wei­sen einen nicht aus­rei­chen­den und unge­nü­gen­den Zustand auf”, sag­te Krenz. Das ent­spricht über zehn Pro­zent der 27.000 Autobahnbrücken.

Die Auto­bahn GmbH hat­te eine Bestands­auf­nah­me der Brü­cken durch­ge­führt, nach­dem die hes­si­sche Salz­bach­tal­brü­cke im Juni nach schwe­ren Schä­den gesperrt wer­den muss­te. „Die Salz­bach­tal­brü­cke ist die Spit­ze des Eis­bergs”, sag­te Krenz. Die maro­de Infra­struk­tur zieht sich laut der Auto­bahn GmbH durch das gan­ze Land von den Rhein-Brü­cken im Wes­ten über die Tal­brü­cken in den hes­si­schen Mit­tel­ge­bir­gen bis zu den Brü­cken der Stadt­au­to­bahn in Ber­lin. „Die Ein­schät­zung des Zustands der Brü­cken war bis­lang Län­der­sa­che – das wur­de unter­schied­lich gehand­habt”, sag­te er. „Ins­ge­samt müs­sen wir ein Ost-West-Gefäl­le fest­stel­len. Im Osten sind vie­le Brü­cken neu­er, im Wes­ten ist der Zustand oft schlechter”.

Krenz for­der­te ange­sichts des Zustan­des zusätz­li­che Mit­tel sowie eine Pla­nungs­rechts­än­de­rung. „Wir brau­chen deut­lich mehr Geld für die Sanie­rung der Auto­bahn­brü­cken”, sag­te er. Bis­lang ste­he dafür rund eine Mil­li­ar­de Euro pro Jahr zu Ver­fü­gung. „Wir müs­sen deut­lich schnel­ler wer­den, dafür brau­chen wir ein ver­ein­fach­tes Bau­recht für Ersatz­neu­bau­ten”, so der Auto­bahn-Chef. Denn wenn die geplan­te neue Brü­cke deut­lich von der bis­her bestehen­den abweicht, müs­se man durch ein kom­plet­tes Pla­nungs­ver­fah­ren. „Natür­lich bau­en wir heu­te nicht mehr eins zu eins die glei­che Brü­cke, wie sie in den 1960er-Jah­ren gebaut wur­de”, sag­te Krenz. „Des­halb brau­chen wir einen grö­ße­ren Tole­ranz­kor­ri­dor, in dem wir ver­ein­facht als Ersatz für maro­de Brü­cken neue Bau­wer­ke errich­ten können”.

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