Der Bundesverband der deutschen Industrie fordert über die EU-Pläne hinaus die nationale Förderung von Gaskraftwerken. Das berichtet die Rheinische Post in der Mittwochsausgabe.
„Die Bundesregierung muss gewährleisten, dass der erforderliche Zubau von Gaskraftwerken unabhängig von der EU-Taxonomie mit nationalen Instrumenten gefördert werden darf”, sagte Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer, der Zeitung. „Nur mit einer gesicherten Stromversorgung und Gas als Brückentechnologie wäre ein früherer Kohleausstieg möglich”.
Während den Grünen die Förderpläne der EU zu weit gehen, hält der BDI sie für unzureichend. „Die Kriterien des Taxonomieentwurfes müssen noch deutlich verbessert werden”, so Lösch. „Die EU-Kommission will Kriterien anlegen, die sehr unrealistisch sind. Dazu zählt die Bedingung, dass in Kraftwerken ab 2026 mindestens 30 Prozent CO2-freie Brennstoffe, also etwa grüner Wasserstoff, eingesetzt werden müssen.
Es ist sehr fraglich, ob bis dahin überhaupt klimaneutraler Wasserstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht”. Hinzu komme, dass es äußerst unwahrscheinlich sei, dass bis dahin bereits die erforderliche Pipeline-Infrastruktur für den Wasserstoff-Transport zu den Kraftwerksstandorten vorhanden sei.