Am Montagnachmittag verfolgte die Polizei eine Golf-Fahrer auf der Bundesautobahn 61, der zuvor einen Unfall verursachte. Nach einer Verfolgungsjagd stellte sich heraus, dass der Fahrer unter Drogen stand.
Absolut rücksichtslos hat am Montagnachmittag (05. November 218) ein Golf-Fahrer (34) auf der Bundesautobahn 61 versucht, einen ihn verfolgenden Zivilwagen der Autobahnpolizei Köln abzuhängen. Auf Höhe der Tank- und Raststätte Bedburger Land rammte der Junkie einen Mini-SUV vom rechten Fahrstreifen weg auf die Überholspur. Nachdem der Flüchtige den Wagen verlassen hatte, stellten die Polizisten – nach Abgabe zweier Warnschüsse – den heftig Widerstand Leistenden unter Einsatz des Schlagstocks an einem Waldrand in Bergheim.
Gegen 17:00 Uhr hatte die Streifenwagenbesatzung im Dreieck Jackerath beabsichtigt, den in Richtung Koblenz fahrenden Mann zu kontrollieren. Mit deutlichen Anhaltesignalen versuchten die Beamten, den Golf-Fahrer auf das Raststättengelände zu lenken. Der 34-Jährige zog jedoch im letzten Moment von der Verzögerungsspur auf den Standstreifen und wechselte mit Vollgas auf die Hauptfahrbahn. Dabei prallte er seitlich gegen den Ford Ecosport einer Kölnerin (51) und drückte diesen auf den Überholstreifen.
Mehrfach versuchte der 34-Jährige in der Folge auch, das Zivilfahrzeug zu rammen. Mit wiederholt äußerst dichtem Auffahren und Rechtsüberholen versuchte er den Beamten, die Blaulicht, Frontblitzer und Martinshorn aufgeschaltet hatten, zu entkommen. Seine kriminelle Fahrweise setzte er auch nach Verlassen der Autobahn an der Anschlussstelle Bergheim fort. Mehrfach schnitt er den Gegenverkehr mit drastischen Überholmanövern, missachtete mehrere rote Ampeln und fuhr auf dem Radweg neben der Desdorfer Straße weiter. Dort lenkte er letztlich den Golf in einen Grünstreifen und kam inmitten von Sträuchern zum Stehen.
Ausgestiegen, näherte sich der Mann nun mit einem nicht klar zu erkennenden Gegenstand in seiner Hand drohend den Polizisten. Da diese eine Bewaffnung des „Auto-Rambos” nicht ausschließen konnten, gab einer der Polizisten zwei Warnschüsse steil in die Luft ab. Daraufhin wandte der 34-Jährige sich wieder zur Flucht und sprintete los. Nach kurzer fußläufiger Verfolgung stoppten die Beamten den um sich schlagenden und tretenden Mann und fixierten ihn.
Ein Drogenvortest verlief positiv auf Amphetamine. Dem bereits als Drogenkonsumenten auffällig Gewordenen wurde eine Blutprobe entnommen. Den beschädigten Golf seines Vaters, den er den Ermittlungen zufolge offenbar unautorisiert in Gebrauch genommen hatte, stellten die Polizisten sicher. Eine Durchsuchung des Fahrzeugs unter Hinzuziehung eines Diensthundes nach weiteren Betäubungsmitteln verlief negativ. Eine gültige Fahrerlaubnis kann der Ertappte nicht vorweisen.
Die Polizei im Rhein-Erft-Kreis hat die Ermittlungen gegen den 34-Jährigen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Straßenverkehrsgefährdung durch Fahren unter Einfluss berauschender Mittel, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Unfallflucht und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte aufgenommen.