Bericht: Meh­re­re Isla­mis­ten ste­hen vor Freilassung

Stacheldraht - Schutzmauer - Gefängnis - Justizvollzugsanstalt Foto: Sicht auf eine Schutzmauer mit Stacheldraht (Gefängnis), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Bun­des­re­gie­rung hat kei­nen Über­blick, wie vie­le Isla­mis­ten in Deutsch­land inhaf­tiert sind und wann sie freikommen.

Nach­dem bekannt­ge­wor­den war, dass die Atten­tä­ter von Wien und Dres­den schon im Gefäng­nis saßen, teil­te das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung” mit, nur eine Zahl von Juni 2018 zu ken­nen. Damals waren bun­des­weit 136 Isla­mis­ten in Haft, der Zeit­punkt ihrer Ent­las­sung war unbe­kannt, berich­tet die Zeitung.

Ter­ro­ris­mus­for­scher war­nen, dass Isla­mis­ten in der Haft nicht harm­lo­ser wer­den. Eini­ge, die seit 2010 ver­ur­teilt wur­den, kom­men bald frei. Eine Umfra­ge der FAS unter den Jus­tiz­mi­nis­te­ri­en der Län­der hat erge­ben, dass bun­des­weit wei­ter­hin min­des­tens 134 Isla­mis­ten inhaf­tiert sind. Man­che Län­der nen­nen nur eine gro­be Zahl, Hes­sen spricht von einer „ein­stel­li­gen Zahl im obe­ren Bereich”, Thü­rin­gen von einer „ein­stel­li­gen Zahl”. 13 ande­re Län­der machen exak­te Anga­ben. Beson­ders vie­le Isla­mis­ten sit­zen dem­nach in Bay­ern in Haft, näm­lich 31, und in Nord­rhein-West­fa­len, näm­lich 36.

Meh­re­re Län­der fürch­ten einen Ver­stoß gegen den Daten­schutz, wenn sie sagen, wann Ver­ur­teil­te frei­kom­men. Hes­sen gibt an, dass meh­re­re Isla­mis­ten zwi­schen 2021 und 2025 frei­kom­men, in Sach­sen steht eine Ent­las­sung in den kom­men­den Mona­ten an. In Sach­sen-Anhalt kom­men zwei noch 2021 frei. Das Saar­land ent­lässt bis 2022 drei. Fünf wer­den in Baden-Würt­tem­berg bis 2023 frei­kom­men. In Bay­ern wer­den sechs bis 2024 ent­las­sen. „Unser Ziel im baye­ri­schen Voll­zug ist es, die Radi­ka­li­sie­rung von Gefan­ge­nen zu ver­hin­dern und Extre­mis­ten zu dera­di­ka­li­sie­ren. Des­halb gibt es hier­für ein brei­tes Bün­del an repres­si­ven, aber auch prä­ven­ti­ven Maß­nah­men”, sag­te Bay­erns Jus­tiz­mi­nis­ter Georg Eisen­reich (CSU) der FAS.

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