Ber­lin: BVAP und Ver­di eini­gen sich auf Corona-Sonderprämie

Krankenhaus - Flur - Gang - Krankenhausflur - Tropf - Türen Foto: Ein Tropf auf einem Krankenhausflur, Urheber: dts Nachrichtenagentur

BVAP und Ver­di haben sich für eine Son­der­prä­mie auf­grund der beson­de­ren Belas­tung der Beschäf­tig­ten in der Coro­na­kri­se geeinigt.

Das teil­te Ver­di am Mon­tag­nach­mit­tag mit. Dem­nach sol­len Beschäf­tig­te in Voll­zeit mit dem Juli-Gehalt eine Son­der­prä­mie von 1.500 Euro erhal­ten, Teil­zeit­be­schäf­tig­te einen Anteil ent­spre­chend ihren tat­säch­lich geleis­te­ten Stun­den. Die Prä­mie soll an Pfle­ge­fach­kräf­te, Pfle­ge­hilfs­kräf­te und Pfle­ge­lei­tun­gen gezahlt wer­den. Auch All­tags­be­glei­ter, Betreu­ungs­kräf­te und Assis­tenz­kräf­te sei­en ein­be­zo­gen, so die Gewerk­schaft weiter.

Hier­bei hät­ten sich die Tarif­ver­trags­par­tei­en am Gel­tungs­be­reich des Pfle­ge­min­dest­loh­nes ori­en­tiert. Aus­zu­bil­den­de in der Pfle­ge sol­len eine Prä­mie von 900 Euro erhal­ten. „Wir wol­len, dass die Pfle­ge­kräf­te in der Alten­pfle­ge eine Prä­mie bekom­men, unab­hän­gig davon, ob sie einen Tarif­ver­trag haben oder nicht. Des­halb wer­den wir bean­tra­gen, dass der Tarif­ver­trag für all­ge­mein­ver­bind­lich erklärt wird und alle Arbeit­ge­ber die­se Prä­mie zah­len müs­sen – auch die kom­mer­zi­el­len Anbie­ter, die fai­re Löh­ne für die ver­ant­wor­tungs­vol­le Arbeit in der Pfle­ge ver­wei­gern”, sag­te Syl­via Büh­ler, Mit­glied im Verdi-Bundesvorstand.

BVAP-Vor­stands­mit­glied Gero Kett­ler wies dar­auf hin, dass die Prä­mie eine Aner­ken­nung der beson­de­ren Belas­tung in die­ser Kri­se sei und kei­nes­wegs eine ange­mes­se­ne Ver­gü­tung für die auch im All­tag ver­ant­wor­tungs­vol­le, oft auch belas­ten­de und zu schlecht bezahl­te Arbeit erset­ze. Des­halb arbei­te­ten BVAP und Ver­di auch wei­ter dar­an, einen Tarif­ver­trag abzu­schlie­ßen, der auf alle Arbeit­ge­ber erstreckt wer­den soll, so Kett­ler weiter.

„Die Coro­na-Pan­de­mie führt allen vor Augen, wie wich­tig die Ver­sor­gung von alten und pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen ist. Markt und Wett­be­werb haben hier nichts ver­lo­ren, die Poli­tik muss hier drin­gend umsteu­ern”, sag­te Büh­ler. Auch ein Tarif­ver­trag, der auf alle Trä­ger erstreckt wer­de, kön­ne kei­nen Tarif­ver­trag erset­zen, der alle Beschäf­tig­ten in den Ein­rich­tun­gen erfas­se und die Arbeits­be­din­gun­gen umfas­send rege­le. „Die fal­sche poli­ti­sche Wei­chen­stel­lung der Öko­no­mi­sie­rung bzw. Kom­mer­zia­li­sie­rung der Pfle­ge kann auch mit Hil­fe des Arbeit­neh­mer­ent­sen­de­ge­set­zes nicht geheilt wer­den”, so Büh­ler weiter.

Kett­ler wies zudem dar­auf hin, dass der Tarif­ab­schluss unter Gre­mi­en­vor­be­halt ste­he und die jewei­li­gen Ent­schei­dungs­gre­mi­en der Tarif­ver­trags­par­tei­en auch ohne per­sön­li­ches Zusam­men­kom­men zeit­nah über das Ergeb­nis bera­ten werden.

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