Ber­lin: Empö­rung über Stopp von Miet­zah­lun­gen gro­ßer Firmen

Vermietung - Schild - Vermietungs-Schild - Büro - Äste - Bäume - Gebäude Foto: Vermietungs-Schild, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Deut­sche Mie­ter­bund und der Ver­band der Immo­bi­li­en-Besit­zer haben sich empört über den Stopp von Miet­zah­lun­gen für Laden­ge­schäf­te gro­ßer Fir­men geäußert.

„Das ist eine Unver­schämt­heit son­der­glei­chen. Die­se gro­ßen Fir­men ver­die­nen her­vor­ra­gen­des Geld und beru­fen sich jetzt auf ein Gesetz, das doch die Klei­nen schüt­zen soll”, sag­te Lukas Sie­ben­kot­ten, Prä­si­dent des Deut­schen Mie­ter­bun­des, der „Bild”.

Man wäre nicht auf den Gedan­ken gekom­men, dass aus­ge­rech­net sie ihre Mie­te nicht zahl­ten. „Das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um hät­te das sehen kön­nen.” Unfai­rer und unso­li­da­ri­scher kön­ne man mit klei­nen Gewer­be­trei­ben­den nicht umge­hen. „Sie brin­gen damit ein Gesetz in Ver­ruf, das Mie­ter vor Obdach­lo­sig­keit schüt­zen soll.” Er kön­ne alle ver­ste­hen, die bei den betrof­fe­nen Unter­neh­men nichts mehr kau­fen woll­ten. An die Kon­zer­ne gerich­tet sag­te Sie­ben­kot­ten: „Denkt noch mal nach und über­legt euch, was ihr damit anrichtet.”

Kai Warne­cke, Prä­si­dent von Haus & Grund, sag­te unter­des­sen der Zei­tung: „Die Han­dels­ket­ten neh­men das Gesetz vor­sätz­lich zum Anlass, um Miet­zah­lun­gen aus­zu­set­zen.” Das sei abso­lut miss­bräuch­lich. „Es unter­gräbt die Zah­lungs­mo­ral.” Soll­te sich das durch­set­zen, „haben wir in zwei Wochen kei­ne funk­tio­nie­ren­de Wirt­schaft mehr”, sag­te Warne­cke der „Bild”. Man erwar­te ein State­ment von der Kanz­le­rin, dass das so nicht gehe.

Auch Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter Huber­tus Heil (SPD) kri­ti­sier­te die Unter­neh­men, die in der Coro­na­kri­se Miet­zah­lun­gen für ihre Filia­len ein­ge­stellt haben. Er hal­te das Ver­hal­ten für unver­ant­wort­lich und habe dafür kein Ver­ständ­nis, sag­te Heil dem „Han­dels­blatt”. Jetzt müss­ten alle die Kri­se gemein­sam schul­tern. „Alle sind gefor­dert, sich nicht weg­zu­du­cken”, so Heil.

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