Ber­lin: Erhöh­te Sicher­heits­maß­nah­men bei Regierungserklärung

Angela Dorothea Merkel - CDU-Politikerin - Bundeskanzlerin Foto: CDU-Politikerin Angela Merkel (Bundeskanzlerin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Für die Regie­rungs­er­klä­rung von Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­ke am Don­ners­tag gel­ten erneut erhöh­te Sicherheitsanforderungen.

Grund ist die Stör­ak­ti­on von Gäs­ten der AfD-Bun­des­tags­frak­ti­on im Zusam­men­hang mit der Abstim­mung über das Infek­ti­ons­schutz­ge­setz am Mitt­woch ver­gan­ge­ner Woche, berich­tet das „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” unter Beru­fung auf eine E‑Mail an die 709 Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten, der­zu­fol­ge Bun­des­tags­prä­si­dent Wolf­gang Schäub­le die Sechs-Per­so­nen-Rege­lung aber­mals außer Kraft gesetzt hat. Nor­ma­ler­wei­se kön­nen Mit­glie­der des Bun­des­ta­ges bis zu sechs Per­so­nen als Gäs­te ins Haus brin­gen, ohne dass die­se zuvor bei der Ein­lass­kon­trol­le nament­lich ange­mel­det wur­den und dort eine Zuver­läs­sig­keits­über­prü­fung durch Abfra­ge in der poli­zei­li­chen Daten­bank Inpol erfolgt ist.

Die Per­so­na­li­en sind der Bun­des­tags­ver­wal­tung in die­sen Fäl­len nicht bekannt. So wie bereits am vori­gen Mitt­woch, als es im Vor­feld War­nun­gen vor Stö­run­gen gab, müs­sen sich alle Gäs­te im Geschäfts­zim­mer der Ein­lass­kon­trol­le nun erneut mit einem ent­spre­chen­den For­mu­lar regis­trie­ren. Bei unan­ge­mel­de­ten Gäs­ten wird eine Prü­fung durch die Bun­des­tags­po­li­zei ver­an­lasst. Fer­ner wird in der E‑Mail dar­auf hin­ge­wie­sen, dass sich Gäs­te nicht unbe­glei­tet im Haus auf­hal­ten dür­fen und einen Mund-Nasen-Schutz tra­gen müssen.

Das Außer-Kraft-Set­zen der Sechs-Per­so­nen-Rege­lung sei eine „rei­ne Vor­sichts­maß­nah­me, um zu wis­sen, wer im Haus ist”, heißt es laut RND in der Bun­des­tags­ver­wal­tung. Zudem wer­den im Reichs­tags­ge­bäu­de wie­der mehr Poli­zis­ten unter­wegs sein als üblich.

Aller­dings wer­den die Stö­run­gen der ver­gan­ge­nen Woche aller Vor­aus­sicht nach kei­ne straf­recht­li­chen Kon­se­quen­zen haben. So schät­zen es glei­cher­ma­ßen Bun­des­tags­prä­si­di­um und Bun­des­tags­ver­wal­tung ein, berich­ten die Zei­tun­gen. Statt­des­sen sei eher mit Ände­run­gen der Haus- und Geschäfts­ord­nung zu rechnen.

Bis­her habe kein Betrof­fe­ner Anzei­ge erstat­tet, heißt es. Und eine Prü­fung durch Haus­ju­ris­ten habe erge­ben, dass ver­gleich­ba­re Fäl­le stets nur ein Buß­geld nach sich gezo­gen hät­ten. Über das wei­te­re Vor­ge­hen ent­schei­det jedoch nicht das Bun­des­tags­prä­si­di­um, son­dern der Ältes­ten­rat, der am Don­ners­tag um 13:00 Uhr zusam­men tritt. Bun­des­tags­vi­ze­prä­si­dent Wolf­gang Kubicki hat­te nach den Stö­run­gen Kon­se­quen­zen gefordert.

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