Ber­lin: Grü­ne drin­gen auf Reform der Deut­schen Bahn

Köln Hauptbahnhof - Bahnsteig - Kölner Dom Foto: Kölner Hauptbahnhof mit Sicht auf den Kölner Dom (Köln-Innenstadt)

Die Grü­nen for­dern den Bahn­sek­tor und die Deut­sche Bahn AG mit einer kräf­ti­gen Reform wie­der auf die Bei­ne zu helfen.

„Die Coro­na­kri­se hat den Bahn­sek­tor und die Deut­sche Bahn här­ter getrof­fen als alle Unwet­ter und Stür­me der letz­ten Jah­re zusam­men”, schrei­ben die Grü­nen-Poli­ti­ker Sven-Chris­ti­an Kind­ler und Mat­thi­as Gastel in einem Brief an Scheu­er, über den die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” in ihren Frei­tag­aus­ga­ben berich­ten. „In sei­ner Ver­ant­wor­tung als Eigen­tü­mer muss der Bund die Deut­sche Bahn bei der Bewäl­ti­gung der Coro­na-Fol­gen unterstützen.”

Der Haus­halts­po­li­ti­ker Kind­ler und der Ver­kehrs­po­li­ti­ker Gastel erin­nern Scheu­er in ihrem Schrei­ben an des­sen Zusa­ge im ver­gan­ge­nen Jahr, „mit allen Betei­lig­ten und Akteu­ren eine ergeb­nis­of­fe­ne Debat­te über alle struk­tu­rel­len Fra­gen zur Auf­stel­lung und Aus­rich­tung der Deut­schen Bahn AG – ohne Denk­ver­bo­te – zu füh­ren”: Bis jetzt gebe es kei­ner­lei Initia­ti­ven, „die­sen ange­kün­dig­ten Dia­log­pro­zess zu initi­ie­ren”, schrei­ben sie.

Auch im Zuge des zurück­lie­gen­den Schie­nen­gip­fels sei­en kei­ne struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen ange­kün­digt wor­den. „Offen­bar wol­len Sie die zwei­te Bahn­re­form wei­ter ver­schlep­pen”, heißt es in dem Schrei­ben der Grü­nen. Kind­ler und Gastel for­dern, jetzt den Reform­pro­zess ein­zu­lei­ten. „Wir dür­fen nicht war­ten, bis die Deut­sche Bahn nach dem Ende der aku­ten Kri­se in noch grö­ße­ren Schwie­rig­kei­ten ist, aus denen sie sich nicht aus eige­ner Kraft befrei­en kann.

Die Coro­na-Pan­de­mie hat alle Schwie­rig­kei­ten des Bahn­kon­zerns noch ein­mal ver­schärft und alle struk­tu­rel­len Pro­ble­me noch deut­li­cher offen­ge­legt.” Die Eck­punk­te einer Bahn­re­form könn­ten nach Ansicht der Grü­nen sein, die Bahn vom Zwang der Gewinn-Erzie­lung zu befrei­en, die Prü­fung unren­ta­bler Aus­lands­töch­ter und Kon­zern­be­tei­li­gun­gen sowie Inves­ti­tio­nen in „bar­rie­re­freie und attrak­ti­ve Bahn­hö­fe, in Lärm­schutz und die Elektrifizierung”.

Mit 151 Mil­lio­nen Kun­den­fahr­ten hat­te der Fern­ver­kehr der Deut­schen Bahn im ver­gan­ge­nen Jahr noch den fünf­ten Fahr­gast­re­kord in Fol­ge erreicht. Dann kam der Ein­bruch in der Coro­na­kri­se. Die Bahn schätzt, das Fahr­gast­auf­kom­men von 2019 frü­hes­tens 2022 wie­der zu erreichen.

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