Ber­lin: Her­stel­lung von Coro­na-Impf­stoff wohl sehr aufwendig

Krankenhaus - Patientenbett - Krankenbett - Patient - Person - Tropf - Zimmer - Kissen Foto: Sicht auf eine Patientin im Krankenhaus, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Her­stel­lung eines Impf­stoffs gegen das Coro­na­vi­rus wird nach Ein­schät­zung von der Bun­des­for­schungs­mi­nis­te­rin auf­wän­di­ger als erwartet.

Eine „bis­lang viel­leicht unter­schätz­te Her­aus­for­de­rung” sei, mög­lichst vie­le Impf­do­sen in mög­lichst kur­zer Zeit zu pro­du­zie­ren, sag­te Anja Kar­lic­zek den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Don­ners­tags­aus­ga­ben). Man müs­se „fast genau­so viel Ener­gie dar­auf ver­wen­den, neben der eigent­li­chen Ent­wick­lung auch die Impf­stoff­pro­duk­ti­on zu stär­ken und zu unter­stüt­zen”, so die CDU-Poli­ti­ke­rin weiter.

Es gehe dar­um, schnell Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten hoch­zu­fah­ren oder neue zu schaf­fen. „Das wird noch ein­mal ein rie­sen­gro­ßer Kraft­akt. Wenn es wirk­lich sehr gut läuft, könn­ten Mit­te 2021 bun­des­weit ers­te Imp­fun­gen ange­bo­ten wer­den”, sag­te Kar­lic­zek. Auf frei­wil­li­ger Basis könn­ten schon wäh­rend der kli­ni­schen Stu­di­en grö­ße­re Grup­pen geimpft wer­den. Dabei müs­se man „natür­lich” vor­ran­gig an die den­ken, „die zu den Risi­ko­grup­pen zäh­len, also älte­re Men­schen oder Per­so­nen mit Vor­er­kran­kun­gen wie Krebs”, so die For­schungs­mi­nis­te­rin weiter.

Es wer­de ver­mut­lich eine gewis­se Staf­fe­lung geben. „Mir ist aller­dings wich­tig, dass siche­re und wirk­sa­me Impf­stof­fe mög­lichst schnell allen Men­schen zur Ver­fü­gung ste­hen – in Deutsch­land, Euro­pa und welt­weit”, so die CDU-Poli­ti­ke­rin. Es sei zu befürch­ten, „dass gera­de die Armuts­re­gio­nen am meis­ten unter der Pan­de­mie lei­den werden”.

Vor­aus­sicht­lich wür­den meh­re­re ver­schie­de­ne Impf­stof­fe auf den Markt kom­men. „Welt­weit gibt es bereits rund 90 Impf­stoff­ent­wick­lungs­pro­jek­te – in Deutsch­land sind es drei”, sag­te Kar­lic­zek den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe. Dabei wür­den sehr unter­schied­li­che Ansät­ze ver­folgt. „Man­che Impf­stof­fe könn­ten sich bes­ser für älte­re, ande­re für jün­ge­re Per­so­nen eig­nen – und wie­der ande­re für bestimm­te Risi­ko­grup­pen”, so die For­schungs­mi­nis­te­rin weiter.

Auf die Fra­ge, ob die Suche nach dem Impf­stoff auch schei­tern kön­ne, sag­te die CDU-Poli­ti­ke­rin: „Die Viro­lo­gen sind zuver­sicht­lich, dass es sich um ein sta­bi­les Virus han­delt, das zumin­dest kurz­fris­tig nicht mutiert. Das erhöht die Erfolgs­aus­sich­ten. Ande­rer­seits ler­nen wir jeden Tag etwas Neu­es über die­ses Virus. Es wird also noch vie­le Über­ra­schun­gen geben”.

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