Ber­lin: Jeder Drit­te ver­zich­tet nicht auf Bargeldzahlungen

Norisbank - Geldautomat - Filiale - Frau - Bankkarte - Girocard - Deutsche Bank Foto: Frau mit Girocard der Deutsche Bank an einem Norisbank-Geldautomat, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Den Auf­for­de­run­gen des Han­dels, in der Coro­na­kri­se auf Bar­zah­lun­gen zu ver­zich­ten, folgt jeder drit­te Kun­de nicht.

Das geht aus einer Umfra­ge des Insti­tuts Kant­ar im Auf­trag des Bun­des­ver­bands deut­scher Ban­ken her­vor, über die die „Welt” berich­tet. Dem­nach ant­wor­te­ten 37 Pro­zent auf die Fra­ge, ob sie seit Beginn der Coro­na­kri­se bewusst auf Bar­zah­lung in Geschäf­ten ver­zich­tet hät­ten, mit Nein. 26 Pro­zent sind dage­gen von der Bar- zur Kar­ten­zah­lung gewech­selt und 35 Pro­zent hat­ten zuvor ohne­hin schon meist mit Kar­te gezahlt.

or allem älte­re Men­schen zeig­ten sich in der Umfra­ge als hart­nä­cki­ge Bar­geld­nut­zer: 46 Pro­zent der über 60-Jäh­ri­gen blie­ben auch in der Kri­se ihren Schei­nen treu. Nur in der Grup­pe der 30- bis 39-Jäh­ri­gen ver­zich­te­ten mehr Men­schen auf Bar­geld, als dar­an fest­hiel­ten, näm­lich 28 Pro­zent (bei 20 Pro­zent Bar­zah­lern). Die Umfra­ge wur­de zwi­schen dem 03. und 08. April 2020 bei 1.010 Erwach­se­nen erhoben.

Der Ver­zicht auf Bar­geld zei­ge sich auch in den Zah­len der Arbeits­ge­mein­schaft Geld­au­to­ma­ten. „Bei den Umsät­zen an den Geld­au­to­ma­ten hat­ten wir seit Mit­te März Rück­gän­ge um 60 bis 65 Pro­zent”, sag­te Mir­ko Siep­mann, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der und Spre­cher der Arbeits­ge­mein­schaft Geld­au­to­ma­ten, der „Welt”. Das läge aber fast aus­schließ­lich an den Coro­na-Beschrän­kun­gen. So sei jeder vier­te Auto­mat der­zeit nicht zugäng­lich, weil er sich bei­spiels­wei­se in einem Hotel, Flug­ha­fen oder Kauf­haus befinde.

Auch Geld­au­to­ma­ten in der Nähe von Clubs oder Knei­pen wür­den kaum genutzt. Außer­dem fehl­ten die Umsät­ze mit Tou­ris­ten und Geschäfts­rei­sen­den, die im Nor­mal­fall gut ein Fünf­tel aus­mach­ten. Siep­mann sieht dar­in kei­ne grund­sätz­li­che Abkehr von Schei­nen und Mün­zen: „Ich bin guter Hoff­nung, dass wir nach der Kri­se wie­der zurück zu Bar­geld kommen.”

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