Ber­lin: Jeder Zwei­te für bun­des­weit schär­fe­re Ausgangssperren

Stadt Berlin - Sperrung - Spielplätze - Friedrichshain-Kreuzberg - Infektionsschutzgesetz - Berlin Foto: Gesperrter Spielplatz in Friedrichshain-Kreuzberg (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Mit 55 Pro­zent befür­wor­ten mehr als die Hälf­te der Deut­schen bun­des­weit schär­fe­re Ausgangsbeschränkungen.

Das ergab eine Blitz­um­fra­ge des Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tuts For­sa im Auf­trag von RTL und n‑tv, die am Mon­tag ver­öf­fent­licht wur­de. Dem­nach leh­nen dies 42 Pro­zent der Bun­des­bür­ger dage­gen ab.

Anhän­ger der FDP spre­chen sich mit 57 Pro­zent mehr­heit­lich gegen die­se ver­schärf­te Beschrän­kung aus, gefolgt von der AfD mit 52 Pro­zent. Am stärks­ten befür­wor­ten die Anhän­ger der SPD (62 Pro­zent) und der CDU/CSU (57 Pro­zent) schär­fe­re Aus­gangs­be­schrän­kun­gen. Eine deut­li­che Mehr­heit von 88 Pro­zent der Befrag­ten hal­ten es laut For­sa für rich­tig, dass die gel­ten­den Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der Ver­brei­tung des Coro­na-Virus noch min­des­tens wei­te­re drei Wochen andau­ern sollten.

Ledig­lich 10 Pro­zent der Bun­des­bür­ger plä­die­ren für eine vor­zei­ti­ge Locke­rung die­ser Maß­nah­men. Dass die Beschrän­kun­gen schon vor dem 20. April 2020 gelo­ckert wer­den sol­len, gaben die AfD-Anhän­ger mit 21 Pro­zent etwas häu­fi­ger an als der Durch­schnitt. Hier sind laut For­sa 79 Pro­zent der Auf­fas­sung, dass die Maß­nah­men noch drei Wochen andau­ern soll­ten (FDP 83 Pro­zent, CDU/CSU 87 Pro­zent, Links­par­tei 88 Pro­zent, SPD 93 Pro­zent, Grü­ne 94 Prozent).

Eine Mehr­heit von 76 Pro­zent der Befrag­ten befür­wor­ten eine Ver­län­ge­rung der Maß­nah­men über die nächs­ten drei Wochen hin­aus, wenn es bis dahin nicht gelingt, die Ver­brei­tung des Coro­na­vi­rus zu ver­lang­sa­men. Ins­be­son­de­re die Anhän­ger der Grü­nen tei­len mit 82 Pro­zent die­se Ansicht. Unter den Anhän­gern der FDP sind es dage­gen nur 57 Prozent.

Mit 82 Pro­zent plä­die­ren laut der For­sa-Umfra­ge die Ost­deut­schen hier eher für die­ses Vor­ge­hen als die West­deut­schen mit 75 Pro­zent. Eine kla­re Mehr­heit von 80 Pro­zent der Befrag­ten sprach sich dafür aus, dass der Bund im Kampf gegen die Coro­na-Pan­de­mie mehr Kom­pe­ten­zen erhal­ten soll­te, um schnel­ler und bun­des­weit ein­heit­li­cher Ent­schei­dun­gen zu fällen.

Auch die Anhän­ger fast aller Par­tei­en befür­wor­ten dies (Grü­ne 85 Pro­zent, SPD 83 Pro­zent, CDU/CSU 81 Pro­zent, FDP 78 Pro­zent, Links­par­tei 76 Pro­zent). Ver­gleichs­wei­se häu­fig leh­nen dage­gen mit 40 Pro­zent die AfD-Anhän­ger eine Aus­wei­tung der Kom­pe­ten­zen des Bun­des im Kampf gegen die Coro­na-Kri­se ab.

Eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung stellt die Coro­na-Kri­se auch für Fami­li­en dar. Den­noch hält es laut For­sa mit 82 Pro­zent eine kla­re Mehr­heit der Bun­des­bür­ger für falsch, jetzt wie­der Spiel­plät­ze zu öff­nen. Ledig­lich 14 Pro­zent der Befrag­ten befür­wor­ten dies. Auf Zustim­mung trifft die­se For­de­rung dabei über­durch­schnitt­lich häu­fig bei den Anhän­gern der AfD mit 32 Pro­zent (FDP 20 Pro­zent, Links­par­tei 18 Pro­zent, CDU/CSU 15 Pro­zent, SPD 13 Pro­zent, Grü­ne 11 Prozent).

In der aktu­el­len Dis­kus­si­on um die Frei­ga­be per­sön­li­cher Daten im Kampf gegen die Coro­na-Kri­se wären der For­sa-Umfra­ge zufol­ge 62 Pro­zent der Bun­des­bür­ger bereit, den ver­ant­wort­li­chen Behör­den per­sön­li­che Daten zur Ver­fü­gung zu stel­len, bei­spiels­wei­se Han­dy­da­ten, um Kon­tak­te nach­zu­voll­zie­hen, wenn dies hilft, die Ver­brei­tung des Coro­na­vi­rus einzudämmen.

In West­deutsch­land ist mit 63 Pro­zent die Bereit­schaft dabei etwas höher als in Ost­deutsch­land (56 Pro­zent). Auch die älte­ren Befrag­ten (60 Jah­re und älter) zei­gen hier mit 74 Pro­zent eine höhe­re Bereit­schaft als die jun­gen Befrag­ten (18- bis 29-Jäh­ri­ge) mit 50 Pro­zent. Vor­be­hal­te zei­gen sich bei den Anhän­gern der FDP und der Links­par­tei mit jeweils 44 Pro­zent (AfD 36 Pro­zent, Grü­ne und CDU/CSU 30 Pro­zent, SPD 26 Pro­zent). Für die Erhe­bung befrag­te For­sa im Auf­trag der Medi­en­grup­pe RTL am 30. März 2020 ins­ge­samt 1.008 Personen.

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