Ber­lin: Job­cen­ter ver­zeich­nen Anstieg der Hartz-IV-Anträge

Bundesagentur für Arbeit-Logo - Schild Foto: Sicht auf das Logo der Bundesagentur für Arbeit, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Wäh­rend der Coro­na­kri­se erle­ben Job­cen­ter teil­wei­se einen bis zu fünf­fa­chen Anstieg der Anträ­ge auf Hartz IV.

„Die Anträ­ge auf Arbeits­lo­sen­geld II sind seit Mit­te März 2020 sprung­haft um das Fünf­fa­che ange­stie­gen”, sag­te ein Spre­cher des Job­cen­ters Frank­furt am Main dem Nach­rich­ten­por­tal Wat­son. Nach Anga­ben eines Spre­chers des Job­cen­ters Mün­chen „erge­ben sich exis­ten­ti­el­le Pro­blem­stel­lun­gen für ganz neue Per­so­nen­grup­pen”. Schon nach kur­zer Zeit sei die Anzahl von Nach­fra­gen durch Frei­be­ruf­ler, Solo-Selbst­stän­di­ge und Kurz­ar­bei­ter im Job­cen­ter Mün­chen „spür­bar” angestiegen.

In den ers­ten vier Wochen seit dem Inkraft­tre­ten des Sozi­al­schutz-Pake­tes, wel­ches vor allem Klein­un­ter­neh­mer und Solo-Selbst­stän­di­ge wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie finan­zi­ell unter­stüt­zen soll, sei­en rund 4.700 Neu­an­trä­ge auf Arbeits­lo­sen­geld II beim Job­cen­ter Mün­chen ein­ge­gan­gen. Auch „dies ent­spricht einer Ver­fünf­fa­chung des sonst übli­chen Monatsdurchschnitts”.

Um die Antrags­flut zu meis­tern, hat das Job­cen­ter Bre­men eine Son­der-Hot­line für Neu­kun­den ein­ge­rich­tet. Eine Spre­che­rin sag­te: „Dahin­ter ver­birgt sich eine Art Call-Cen­ter, in dem die Mit­ar­bei­ten­den der Job­cen­ter-Geschäfts­stel­len auf die tele­fo­ni­schen Anfra­gen reagie­ren.” Mit einer ähn­li­chen Maß­nah­me reagier­ten die Job­cen­ter in Berlin.

Zusätz­lich hat die Haupt­stadt die Arbeits­zei­ten ver­län­gert und auf Sams­tag aus­ge­wei­tet. Eine Job­cen­ter-Spre­che­rin aus Ber­lin sag­te: „Vie­le unse­rer Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter arbei­ten auf frei­wil­li­ger Basis län­ger und mehr und leis­ten hier wirk­lich Außer­or­dent­li­ches.” Laut der Bun­des­agen­tur für Arbeit (BA) lässt sich anhand der erhöh­ten Anträ­ge noch nicht abschät­zen, wie sich die Zahl der Hartz-IV-Emp­fän­ger wäh­rend der Coro­na­kri­se ver­än­dern wird: „Zah­len zur Gesamt­sum­me der Anträ­ge kön­nen wir aus den sta­tis­ti­schen Daten noch nicht abbil­den”, sag­te ein Spre­cher dem Nachrichtenportal.

Es gibt nach aktu­el­lem Stand aller­dings kei­nen Grund zur Sor­ge, dass Arbeits­lo­se finan­zi­ell nicht ver­sorgt wer­den könn­ten, heißt es von­sei­ten der BA: „Die Job­cen­ter sor­gen dafür, dass die Leis­tun­gen kurz­fris­tig und ver­läss­lich aus­ge­zahlt wer­den. Zu Eng­päs­sen wird es nicht kom­men, da die Gel­der bereit­ste­hen, die benö­tigt werden.”

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