Ber­lin: Staats­si­cher­heit spio­nier­te Flug­ha­fen Tegel aus

Zellentrakt - Stasi-Gefängnis - Hohenschönhausen Foto: Zellentrakt im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die DDR-Staats­si­cher­heit hat den Flug­ha­fen Tegel im Kal­ten Krieg sys­te­ma­tisch ausspioniert.

Das berich­tet die „BZ am Sonn­tag” unter Beru­fung auf die Sta­si-Unter­la­gen­be­hör­de. Auf Antrag der Zei­tung wur­den dem­nach Akten über den Flug­ha­fen frei­ge­ge­ben, der am 08. Novem­ber 2020 geschlos­sen wer­den soll. Danie­la Mün­kel, For­schungs­pro­jekt­lei­te­rin beim Bun­des­be­auf­trag­ten für die Sta­si-Unter­la­gen, sag­te der Zei­tung: „Die Unter­la­gen zei­gen, dass die Staats­si­cher­heit am Flug­ha­fen Tegel akti­ver war, als man erwar­ten wür­de. Min­des­tens sechs ver­schie­de­ne Haupt­ab­tei­lun­gen der Sta­si beschäf­tig­ten sich mit dem Air­port. Die Sta­si hat­te an zen­tra­len Stel­len inof­fi­zi­el­le Mit­ar­bei­ter plat­ziert, sogar bei der Passkontrolle”.

Die Sta­si-Unter­la­gen zum Flug­ha­fen Tegel rei­chen nach Anga­ben der Zei­tung bis in die frü­hen 60er Jah­re zurück und umfas­sen meh­re­re Hun­dert Sei­ten, dar­un­ter Grund­ris­se, Alarm­plä­ne und Foto­do­ku­men­ta­tio­nen über das „Feind­ob­jekt” Tegel. „Für die Sta­si war die mili­tä­ri­sche Nut­zung von Tei­len des Flug­ha­fens durch die Ame­ri­ka­ner und Fran­zo­sen von beson­de­rem Inter­es­se”, so Mün­kel. Auch Akti­vi­tä­ten des Bun­des­am­tes für Ver­fas­sungs­schutz sei­en in den MfS-Unter­la­gen doku­men­tiert. „In TXL tum­mel­ten sich im Kal­ten Krieg Geheim­diens­te und Agenten”.

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