Ber­lin: Tele­fo­ni­sche Krank­schrei­bun­gen doch wei­ter­hin möglich

Frau - Smartphone - Telefonieren - Öffentlichkeit Foto: Telefonierende Frau mit Smartphone in der Öffentlichkeit, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Krank­schrei­bun­gen bei leich­ten Atem­wegs­er­kran­kun­gen kön­nen in der Coro­na­kri­se vor­erst wei­ter­hin nach tele­fo­ni­scher Ana­mne­se erfolgen.

Das teil­te der Vor­sit­zen­de des Gemein­sa­men Bun­des­aus­schus­ses (G‑BA), Josef Hecken, am Mon­tag­nach­mit­tag in Ber­lin mit. Auf­grund der aus der Ver­sor­gungs­pra­xis am Wochen­en­de vor­ge­tra­ge­nen unter­schied­li­chen Ein­schät­zun­gen zur Gefähr­dungs­la­ge für Pati­en­ten in den Arzt­pra­xen wegen zum Teil noch feh­len­der Schutz­aus­rüs­tun­gen wer­de sich der G‑BA am Mon­tag „erneut mit der Fra­ge der Mög­lich­keit der Bestä­ti­gung der Arbeits­un­fä­hig­keit per Tele­fon ohne per­sön­li­che Inau­gen­schein­nah­me der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten durch den Arzt beschäf­ti­gen”, sag­te Hecken.

Mit „hoher Wahr­schein­lich­keit” wer­de man bei die­ser erneu­ten Beschluss­fas­sung „eine Ver­län­ge­rung der Rege­lung bis zum 04. Mai 2020 mit der Modi­fi­ka­ti­on beschlie­ßen, dass eine Arbeits­un­fä­hig­keit auf­grund tele­fo­ni­scher Ana­mne­se nur für die maxi­ma­le Dau­er von einer Woche beschei­nigt wer­den und bei fort­dau­ern­der Erkran­kung ein­mal ver­län­gert wer­den kann”, so der G‑BA-Chef weiter.

Die Ent­schei­dung zur Nicht-Ver­län­ge­rung sei am ver­gan­ge­nen Frei­tag „nach Kon­sul­ta­ti­on und in Kennt­nis des für die Auf­sicht zustän­di­gen Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Gesund­heit” getrof­fen wor­den. Alle Ver­ant­wort­li­chen müss­ten aber „der­zeit tages­ak­tu­ell und auf unsi­che­rer Erkennt­nis­la­ge neu abwä­gen und ent­schei­den, wie eine schritt­wei­se Her­stel­lung des regu­lä­ren Medi­zin­be­trie­bes unter Wah­rung des gebo­te­nen Infek­ti­ons­schut­zes” mög­lich sei, sag­te Hecken. Denn es gehe dar­um, „Ver­si­cher­ten und Pati­en­ten auch in der aktu­el­len Situa­ti­on soli­de Dia­gno­sen und umfas­sen­de Behand­lun­gen aller Erkran­kun­gen zu ermöglichen.

Der Gemein­sa­me Bun­des­aus­schuss wer­de nun „vor­aus­sicht­lich rück­wir­kend zum heu­ti­gen Tag eine Beschluss­fas­sung zur Ver­län­ge­rung der Aus­nah­me­re­ge­lung her­bei­füh­ren”. Damit bestehe „vor­erst wei­ter­hin die Mög­lich­keit, dass eine Arbeits­un­fä­hig­keit auch nach einer tele­fo­ni­schen Befund­auf­nah­me von der Ärz­tin oder dem Arzt beschei­nigt wer­den kann, so der G‑BA-Chef.

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