Ber­lin: Ver­di for­dert mas­si­ve Ein­schnit­te bei der Commerzbank

Commerzbank - Logo - Commerbank-Logo - Bank - Gebäude - Fenster - Filiale Foto: Sicht auf eine Commerzbank-Filiale, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft Ver­di for­dert mas­si­ve Ein­schnit­te bei der ange­schla­ge­nen Com­merz­bank.

„Bis­lang wur­de dies vom Vor­stand mit zu wenig Mut und zu wenig Geld ange­gan­gen”, sag­te Gewerk­schafts­se­kre­tär und Com­merz­bank-Auf­sichts­rats­mit­glied Ste­fan Witt­mann dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Diens­tag­aus­ga­ben). Als Ers­tes wer­de ein ein­heit­li­ches und effi­zi­en­tes IT-Sys­tem für die Bank benö­tigt. Die Digi­ta­li­sie­rung kön­ne gro­ße Ver­tei­le brin­gen. „Den not­wen­di­gen Stel­len­ab­bau kön­nen wir dann über Alters-Instru­men­te orga­ni­sie­ren”, so Wittmann.

Deutsch­lands zweit­größ­tes pri­va­tes Kre­dit­in­sti­tut steckt in einer schwe­ren Kri­se. Zunächst hat­te Vor­stands­chef Mar­tin Ziel­ke am Frei­tag­abend sei­nen Rück­tritt erklärt. Ihm folg­te Auf­sichts­rats­chef Ste­fan Schmitt­mann. Die Füh­rungs­rie­ge war seit gerau­mer Zeit von meh­re­ren Sei­ten hef­tig atta­ckiert wor­den. „Noch nie stand die Beleg­schaft so glas­klar hin­ter dem Betriebs­rat und hin­ter Ver­di. Das hat auch viel damit zu tun, dass wir einen kon­se­quen­ten Umbau der Bank for­dern – unter Mit­nah­me der Beleg­schaft”, sag­te Wittmann.

Zur Redu­zie­rung der Beleg­schaft schlägt er vor: „Neben Kol­le­gen, die regu­lär in Ren­te gehen, kann unter ande­rem mit Alters­teil­zeit oder Vor­ru­he­stand gear­bei­tet wer­den. Die­ser Pro­zess müss­te bis Mit­te 2026 lau­fen. 7.000 bis 8.000 Stel­len könn­ten auf die­se Art und Wei­se abge­baut wer­den”, sag­te Witt­mann. Der Kon­zern­be­triebs­rat hat­te sich schon zuvor gegen betriebs­be­ding­te Kün­di­gun­gen aus­ge­spro­chen. Der Gewerk­schafts­se­kre­tär geht davon aus, dass es in die­sem Jahr erst ein­mal kei­ne zusätz­li­chen Stel­len­strei­chun­gen geben wird. Er erwar­tet, „dass Ver­hand­lun­gen dar­über erst im Janu­ar 2021 begin­nen kön­nen”. Das zeich­ne sich ab, da eine neue Füh­rung erst die Stra­te­gie über­ar­bei­ten müsse.

Als neu­er Vor­stands­chef ist unter ande­rem Roland Boek­hout im Gespräch. Er ist der­zeit für das Fir­men­kun­den-Geschäft ver­ant­wort­lich und kam erst Anfang des Jah­res zur Com­merz­bank. Die Gewerk­schaf­ter haben indes eine ande­re Favo­ri­tin: „Wir hal­ten als eine Mög­lich­keit Bet­ti­na Orlopp für die rich­ti­ge Nach­fol­ge­rin von Vor­stands­chef Mar­tin Ziel­ke. Sie ist eine kla­re Ana­lys­tin, und sie kennt die Beleg­schaft der Bank”, sag­te Witt­mann. Orlopp kam 2014 zur Com­merz­bank. Der­zeit ist sie die Finanzchefin.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.