Bil­dung: Leh­rer­ver­tre­ter unter­stüt­zen Linnemann-Vorstoß

Schule - Pausenhof - Schulhof - Spielende Kinder - Gebäude - Schulgebäude Foto: Spielende Kinder auf einem Schulhof, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Leh­rer­ver­tre­ter unter­stüt­zen den Vor­stoß des CDU-Poli­ti­kers Cars­ten Lin­ne­mann, Kin­der mit Sprach­de­fi­zi­ten zunächst nicht ein­zu­schu­len, son­dern in Vor­schul­klas­sen sprach­lich vorzubereiten.

„Ich bin für eine Ein­schu­lung die­ser för­der­be­dürf­ti­gen Kin­der in Vor­klas­sen, sozu­sa­gen eine 0. Klas­se, um Deutsch zu ler­nen”, sag­te Susan­ne Lin-Klitzing, Vor­sit­zen­de des Deut­schen Phi­lo­lo­gen­ver­ban­des, der „Welt” (Mitt­wochs­aus­ga­be). Doch dabei dür­fe es nicht bleiben.

„Anschlie­ßend braucht es die wei­te­re par­al­le­le Sprach­för­de­rung zum Unter­richt.” Laut Lin-Klitzing soll­te der in vie­len Bun­des­län­dern inzwi­schen übli­che Fremd­spra­chen­un­ter­richt zuguns­ten ver­stärk­ten Deutsch­un­ter­richts zurück­ge­fah­ren wer­den: „Statt frü­her Fremd­spra­chen ab Klas­se eins, soll­te es immer min­des­tens fünf Stun­den pro Woche Deutsch für alle Schü­ler geben.” Nach ihrer Vor­stel­lung wäre die Ein­schu­lung in Vor­klas­sen ein for­ma­ler staat­li­cher Akt. Die ver­ant­wort­li­chen Län­der müss­ten dafür per­so­nel­le und sons­ti­ge Res­sour­cen vorhalten.

Heinz-Peter Mei­din­ger, Prä­si­dent des Deut­schen Leh­rer­ver­ban­des, plä­dier­te für ein „ver­pflich­ten­des Kita-Jahr” für Kin­der mit Sprach­de­fi­zi­ten. „Es braucht dafür spe­zi­ell aus­ge­bil­de­te Kräf­te, die Deutsch als Zweit­spra­che leh­ren kön­nen.” Zuvor soll­ten in allen Bun­des­län­dern Sprach­stands­er­he­bun­gen ver­pflich­tend durch­ge­führt wer­den. „Wir müs­sen uns end­lich ideo­lo­gie­frei dem Pro­blem wid­men, dass inzwi­schen ein Fünf­tel bis ein Vier­tel der Erst­kläss­ler nur schlecht oder gar kein Deutsch kann”, so Mei­din­ger. Andern­falls zah­le die Gesell­schaft spä­ter einen hohen Preis. „Das sind dann die­je­ni­gen, die in gro­ßer Zahl die Schu­le ohne Abschluss ver­las­sen wer­den.” Erst­mals sind im ver­gan­ge­nen Jahr laut Zah­len der Cari­tas wie­der mehr Schü­ler ohne Abschluss von der Schu­le abgegangen.

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