BKA: Hun­der­te Straf­ta­ten wegen Russland-Ukraine-Konflikt

Bundeskriminalamt - Schild - Mauer - Wand - Gebäude - Wiesbaden Foto: Schild des Bundeskriminalamts (Wiesbaden), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Men­schen aus Russ­land oder mit rus­si­schen Wur­zeln sehen sich in Deutsch­land seit dem Angriff auf die Ukrai­ne häu­fig Anfein­dun­gen ausgesetzt.

Das berich­tet der „Spie­gel” unter Beru­fung auf Zah­len des Bun­des­kri­mi­nal­amts. Dem­nach regis­trier­ten die Ermitt­ler 318 straf­recht­lich rele­van­te Ereig­nis­se im Zusam­men­hang mit dem Russ­land-Ukrai­ne-Kon­flikt. Dabei geht es um Sach­be­schä­di­gun­gen über Belei­di­gun­gen bis hin zu Bedro­hung im Inter­net und auf der Stra­ße. Bei der Ber­li­ner Poli­zei wur­den seit 24. Febru­ar 2022 bis­lang 86 Sach­ver­hal­te bekannt.

Wie der „Spie­gel” wei­ter berich­tet, sind vie­le deutsch-rus­si­sche Ver­ei­ne und Orga­ni­sa­tio­nen durch den Krieg in der Ukrai­ne in eine exis­ten­zi­el­le Kri­se gera­ten. „Wir ste­hen vor den Trüm­mern unse­rer Arbeit”, sag­te Mar­tin Hoff­mann, geschäfts­füh­ren­der Vor­stand des Deutsch-Rus­si­schen Forums in Ber­lin. Das Forum hat in der Ver­gan­gen­heit oft die Poli­tik des Kremls ver­tei­digt. Nun aber habe Putin eine rote Linie über­schrit­ten, so Hoff­mann. „Wir sind sehr erschüt­tert, dass nun alles infra­ge gestellt ist, wor­an wir geglaubt haben”, sag­te der geschäfts­füh­ren­de Vorstand.

Für Karin von Bis­marck, Vor­stands­vor­sit­zen­de des Wirt­schafts­clubs Russ­land, hat der Krieg die ehren­amt­li­che Arbeit grund­le­gend ver­än­dert. Der Ver­ein setzt sich seit 2010 für eine bes­se­re wirt­schaft­li­che und zivil­ge­sell­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit mit Russ­land ein. Der Fokus müs­se jetzt allein auf zivil­ge­sell­schaft­li­cher Hil­fe lie­gen, sag­te Bis­marck dem Nach­rich­ten­ma­ga­zin. „Uns ist es wich­tig, dass sich jetzt kein abso­lu­tes Feind­bild gegen­über Rus­sen entwickelt”.

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