Bund: Tau­sen­de Dosen Coro­na-Impf­stoff ver­nich­ten lassen

Corona-Impfzentrum Berlin - Deutsches Rotes Kreuz - Eika-Heß-Eisstadion - Müllerstraße - Berlin Foto: Corona-Impfzentrum Berlin am Erika-Heß-Eisstadion (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bund muss­te bis­lang nach Aus­kunft des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums in sei­nem Zen­tral­la­ger für Impf­stof­fe meh­re­re Tau­send Dosen Impf­stoff vernichten.

Wie das Minis­te­ri­um erklärt, sind bis zum 7. Febru­ar ins­ge­samt 11.530 Impf­do­sen aller Her­stel­ler ver­nich­tet wor­den, berich­tet „Busi­ness Insi­der”. Bis Ende 2021 sind in Apo­the­ken und im phar­ma­zeu­ti­schen Groß­han­del wei­te­re 15.500 Dosen im Müll gelan­det. Auch hier war das Ver­falls­da­tum abge­lau­fen. Mög­li­cher­wei­se liegt die Anzahl ver­nich­te­ter Dosen aber noch wesent­lich höher: Denn das Minis­te­ri­um gibt an, dass es kaum Infor­ma­tio­nen dazu hat, wie vie­le der Fläsch­chen Moder­na, Biontech und Astra­ze­ne­ca ent­sorgt wur­den: „Ab dem Zeit­punkt der Über­ga­be (an Apo­the­ken und Groß­han­del) lie­gen dem Bund nur inso­weit Infor­ma­tio­nen vor, wie die­se an den Groß­han­del zurück­ge­mel­det werden”.

Heißt also: Eine ein­heit­li­che Über­sicht, wie vie­le der Fläsch­chen unge­nutzt abge­lau­fen sind, gibt es nicht. Kei­ne der Stel­len ist ver­pflich­tet, den Impf­stoff-Müll zu erfas­sen. Von den der­zeit in den Kühl­la­gern des Bun­des gela­ger­ten Impf­stoff­do­sen lau­fen etwa 2,9 Mil­lio­nen bis Ende Mai ab. Bleibt die Nach­fra­ge aber wei­ter­hin so nied­rig, wür­den allein die­se Vor­rä­te bis in den Sep­tem­ber rei­chen, um alle Impf­wil­li­gen mit Impf­stof­fen zu ver­sor­gen. Dabei sind nach wie vor 19,9 Mil­lio­nen Men­schen im Land unge­impft. Das ent­spricht 23,9 Pro­zent der Bevöl­ke­rung. Für vier Mil­lio­nen von ihnen (4,8 Pro­zent) ist bis­her kein Impf­stoff zuge­las­sen, weil sie vier Jah­re oder jün­ger sind.

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