Bun­des­agen­tur: Rund 250.000 Men­schen in Kurz­ar­beit erwartet

Bundesagentur für Arbeit-Logo - Schild - Bäume - BA Foto: Sicht auf das Logo der Bundesagentur für Arbeit, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Che­fin der Bun­des­agen­tur für Arbeit rech­net im lau­fen­den Jahr mit im Durch­schnitt rund 250.000 Men­schen in Kurzarbeit.

„Wir lie­gen mit der­zeit 163.000 Men­schen Kurz­ar­beit leicht über dem Niveau von 2019 vor der Coro­na­kri­se, aber wir nähern uns der 200.000er-Marke”, sag­te Andrea Nah­les der „Rhei­ni­schen Post” (Mitt­woch). „Für 2023 gehen wir – auf Basis der Herbsteck­wer­te der Bun­des­re­gie­rung – im Jah­res­durch­schnitt von etwa 250.000 Kurz­ar­bei­ten­den aus. Dafür pla­nen wir mit Aus­ga­ben von 1,7 Mil­li­ar­den Euro”, sag­te die frü­he­re Bundesarbeitsministerin.

Für den Arbeits­markt 2023 gab sie einen opti­mis­ti­schen Aus­blick. „Wir haben zu Beginn des Jah­res 2023 eine hal­be Mil­li­on sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­te mehr als vor einem Jahr”, so Nah­les. „Wir sehen, dass die Unter­neh­men ihre Mit­ar­bei­ter auch in der Kri­se wei­ter hal­ten, weil sie wis­sen, dass sie die Men­schen mög­li­cher­wei­se nicht wie­der­be­kom­men”, sag­te sie. „Wie es mit­tel­fris­tig wei­ter­geht, wird auch davon abhän­gen, dass sich die Per­spek­ti­ven jetzt nicht ver­schlech­tern. Im Moment spricht vie­les dafür, dass sie bes­ser wer­den: Die Infla­ti­on lässt nach, die Ener­gie­prei­se gehen run­ter, die Lie­fer­ket­ten­pro­ble­me wer­den bes­ser. Unter­neh­men ent­las­sen heu­te nicht mehr, son­dern sie grei­fen bei Pro­ble­men eher zur Kurz­ar­beit”, sag­te die Bundesagentur-Chefin.

Für künf­ti­ge Not­la­gen bekräf­tig­te sie jedoch ihre For­de­rung nach einem spe­zi­el­len Kri­sen-Kurz­ar­bei­ter­geld. „Wir haben in der Pan­de­mie Per­so­nal in einem Rie­sen­um­fang umschich­ten müs­sen – die Kurz­ar­bei­ter­geld-Bear­bei­tung wur­de von 700 auf 11.500 Per­so­nen hoch­ge­fah­ren. Dadurch blie­ben ande­re Auf­ga­ben lie­gen, zum Bei­spiel die Berufs­be­ra­tung”, sag­te Nah­les. „In der Pan­de­mie war dies ver­kraft­bar, weil die Schu­len geschlos­sen waren. Aber das zeigt doch: Das kon­junk­tu­rel­le Kurz­ar­bei­ter­geld ist mit der Admi­nis­tra­ti­on für Kri­sen­zei­ten viel zu auf­wen­dig. Des­halb brau­chen wir ein ver­ein­fach­tes Kri­sen-KUG mit pau­scha­lier­ten Aus­zah­lun­gen für den Fall einer Not­la­ge. Wann das aus­ge­zahlt wird, ent­schei­det die Regie­rung”, sag­te Nahles.

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