Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um: In Ber­lin wird nun Gesichts­er­ken­nung verwendet

Bundesministerium des Innern

Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um möch­te am Ber­li­ner Bahn­hof aus­pro­bie­ren, ob sich Gesich­ter durch Über­wa­chungs­ka­me­ras auto­ma­tisch erken­nen las­sen. Die Test­pha­se geht sechs Mona­te lang.

Der­zeit pro­bie­ren das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um, Bun­des­kri­mi­nal­amt und die Bun­des­po­li­zei aus, ob man durch eine Gesichts­er­ken­nung-Soft­ware und Über­wa­chungs­ka­me­ras Gesich­ter auto­ma­tisch erken­nen las­sen kann.

Die Test­pha­se begann Diens­tag am 01. August 2017 und fin­det erst ein­mal sechs Mona­te statt. Der Ort der Test­pha­se ist der Ber­li­ner Bahn­hof Süd­kreuz. Aktu­ell gibt es rund drei­hun­dert Per­so­nen, wel­che an der Test­pha­se teilnehmen.

Laut Jens Scho­bran­ski (Spre­cher der Ber­li­ner Bun­des­po­li­zei) soll die Gesichts­er­ken­nung die Arbeit der Poli­zei über­wa­chen, zumal man wegen begrenz­ten Res­sour­cen nicht über­all Strei­fen hin­schi­cken könnte.

Die Behör­den sagen, dass der Grund der Gesichts­er­ken­nung sei, die Sicher­heit von öffent­li­chen Plät­zen zu erhö­hen. Bei­spiels­wei­se will man Anschlags-Ver­däch­ti­ge schnell erken­nen und dadurch womög­lich Anschlä­ge verhindern.

Ulrich Schel­len­berg (Vor­sit­zen­der des deut­schen Anwalt­ver­eins) hin­ge­gen sagt, dass es der­zeit kei­ne Rechts­grund­la­ge gibt, die so etwas recht­fer­tigt. Außer­dem ist er der Mei­nung, dass sich Bür­ger durch die­se Gesichts­er­ken­nung ein­ge­schüch­tert füh­len könnten.

Aller­dings haben sich alle drei­hun­dert Teil­neh­mer frei­wil­lig gemel­det. Für ihren Ein­satz bekom­men die Teil­neh­mer außer­dem einen 20 Euro Gut­schein für den Ver­sand­händ­ler Amazon.

Falls Bür­ger über­haupt nicht von den Kame­ras auf­ge­zeich­net wer­den wol­len, soll­ten sie den wei­ßen Pfei­len am Bahn­hof fol­gen. Auch Warn­schil­der sol­len auf die Kame­ras auf­merk­sam machen, aller­dings sol­len die­se Schil­der laut Chris­to­pher Lau­er (SPD) „kom­plet­te Ver­ar­sche ohne Spaß” sein, da sie nicht auf Augen­hö­he und somit leicht zu über­se­hen sein.

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