Bun­des­mi­nis­te­ri­en: Per­so­nal- und Ver­wal­tungs­kos­ten stark gestiegen

Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat - BMI - Bundesbehörde - Berlin Foto: Gebäude des Bundesministeriums des Innern für Bau und Heimat (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

In den Bun­des­mi­nis­te­ri­en sind die Kos­ten für Per­so­nal und Ver­wal­tung seit 2014 um annä­hernd 40 Pro­zent gestiegen.

Das berich­ten die Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Sonn­tag­aus­ga­ben) unter Beru­fung auf die Ein­zel­plä­ne der Minis­te­ri­en im Bun­des­haus­halt, die von der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on aus­ge­wer­tet wur­den. Wäh­rend die Bun­des­mi­nis­te­ri­en 2014 annä­hernd 2,5 Mil­lio­nen Euro für Per­so­nal und Ver­wal­tung aus­ge­ge­ben hat­ten, wer­den es den Anga­ben zufol­ge im Haus­halts­jahr 2020 schon 3,5 Mil­lio­nen Euro sein.

Beson­ders auf­fäl­lig sind die Kos­ten­stei­ge­run­gen in dem zuletzt um Bau und Hei­mat erwei­ter­ten Innen­mi­nis­te­ri­um sowie im Fami­li­en­mi­nis­te­ri­um. Die FDP kri­ti­siert die Ent­wick­lung scharf. „Seit die Gro­Ko regiert, sind die Kos­ten für Per­so­nal und Ver­wal­tung in den Minis­te­ri­en in die Höhe geschos­sen – allein für neue Stel­len um knapp 32 Pro­zent”, sag­te der stell­ver­tre­ten­de FDP-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Chris­ti­an Dürr den Funke-Zeitungen.

„Die Minis­ter der Uni­on und SPD blä­hen scham­los ihre Minis­te­ri­en mit Per­so­nal auf”, so der Haus­halts­exper­te. „Am Ende sind es die Steu­er­zah­ler, die dumm daste­hen.” Bei den Kos­ten für Per­so­nal und Ver­wal­tung han­delt es sich um das Bud­get, das für die jewei­li­ge Behör­de selbst ver­an­schlagt ist, etwa für Mie­ten, Bau­maß­nah­men, aber auch die Blu­men im Foyer.

Die Per­so­nal­aus­ga­ben umfas­sen wie­der­um alle Stel­len vom Minis­ter über die Staats­se­kre­tä­re und Spit­zen­be­am­ten bis hin zu den Fach­ab­tei­lun­gen, dem Pfört­ner und den Azu­bis. Daten­grund­la­ge für die Berech­nung sind einer­seits die tat­säch­li­chen Aus­ga­ben für 2014, dem ers­ten kom­plet­ten Regie­rungs­jahr der letz­ten Gro­ßen Koali­ti­on, und ande­rer­seits der Regie­rungs­ent­wurf der aktu­el­len Gro­Ko für den Bun­des­haus­halt 2020.

Die größ­te Kos­ten­stei­ge­rung gibt es laut FDP-Berech­nung beim Bud­get des Kanz­ler­amts (plus 112,8 Pro­zent), gefolgt von Innen­mi­nis­te­ri­um (plus 104,5 Pro­zent) und Fami­li­en­mi­nis­te­ri­um (plus 76,9 Pro­zent). Die gerings­te Stei­ge­rung gibt es beim Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um (plus 21,5 Pro­zent). Schaut man nur auf die Stei­ge­rung bei den Per­so­nal­kos­ten, liegt das Fami­li­en­mi­nis­te­ri­um vor­ne, dann fol­gen Innen­mi­nis­te­ri­um und Kanzleramt.

Bei den abso­lu­ten Kos­ten dage­gen zeigt sich ein ande­res Bild: Das teu­ers­te Minis­te­ri­um ist mit wei­tem Abstand das Außen­mi­nis­te­ri­um – mit einem Bud­get für Per­so­nal und Ver­wal­tung von rund 1,3 Mil­li­ar­den Euro für 2020. Hohe Kos­ten ver­ur­sacht auch das Finanz­mi­nis­te­ri­um (247 Mil­lio­nen) und die Minis­te­ri­en für Ver­tei­di­gung (244 Mil­lio­nen) und Wirt­schaft (233 Millionen).

In allen drei Häu­sern war die Stei­ge­rung zuletzt aber pro­zen­tu­al deut­lich gerin­ger als bei Gif­fey und See­ho­fer. Eine Spre­che­rin des Fami­li­en­mi­nis­te­ri­ums bestä­tig­te die Berech­nun­gen der FDP – und erklär­te das Kos­ten­plus in Gif­feys Haus mit neu­en Auf­ga­ben: Grund für den Anstieg der Per­so­nal­kos­ten sei neben der all­ge­mei­nen Kos­ten­ent­wick­lung durch Tarif­stei­ge­run­gen und Besol­dungs­an­pas­sun­gen die seit 2014 erheb­lich gewach­se­ne Bedeu­tung gesell­schafts­po­li­ti­scher Themen.

Auch das Innen­mi­nis­te­ri­um hat Erklä­run­gen für die außer­ge­wöhn­li­che Kos­ten­stei­ge­rung beim Per­so­nal. Nach Anga­ben eines Spre­chers wur­den rund 240 Stel­len für die Berei­che Bau­en, Stadt­ent­wick­lung und Woh­nen vom Umwelt­mi­nis­te­ri­um ins Innen­mi­nis­te­ri­um umge­setzt. Das Innen­mi­nis­te­ri­um habe fer­ner in den letz­ten Jah­ren über 400 neue Stel­len erhal­ten, dar­un­ter rund 100 Stel­len für den neu­en Bereich Heimat.

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