Bun­des­po­li­zei: Flug­ge­sell­schaf­ten sei­en Verantwortungslos

Flughafen - Kontrolle - Ausgang - Exit - Fenster - Fliegen Foto: Kontrolle am Flughafen, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach Inkraft­tre­ten des Ein­rei­se­ver­bots hat Bun­des­po­li­zei­prä­si­dent Die­ter Romann das Ver­hal­ten von Flug­ge­sell­schaf­ten hart kritisiert.

„Allein in den letz­ten sechs Tagen hat die Bun­des­po­li­zei bei der Ein­rei­se im Luft­ver­kehr rund 600 Ver­stö­ße durch Luft­fahrt­un­ter­neh­men fest­ge­stellt”, sag­te er der „Bild am Sonn­tag”. Pas­sa­gie­re sei­en aus Hoch­in­zi­denz- und Muta­ti­ons­ge­bie­ten ein­ge­reist, so Romann. „Die Flug­pas­sa­gie­re konn­ten ent­we­der kei­ne digi­ta­le Anmel­dung und/oder kei­nen aktu­el­len nega­ti­ven Coro­na-Test vor­wei­sen, obwohl das von den Luft­fahrt­un­ter­neh­men vor Abflug geprüft wer­den muss. Das ist verantwortungslos”.

Die man­geln­den Kon­trol­len sei­en auch ein Grund für die ver­häng­ten Ein­rei­se­ver­bo­te. „Den Luft­fahrt­un­ter­neh­men dro­hen jetzt pro Ver­stoß und Pas­sa­gier Buß­gel­der der Gesund­heits­äm­ter von bis zu 25.000 Euro”, kün­dig­te der Bun­des­po­li­zei­chef an.

Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Horst See­ho­fer for­dert dar­über hin­aus har­te Kon­trol­len der Qua­ran­tä­ne­maß­nah­men für Deut­sche, die aus Hoch­ri­si­ko­ge­bie­ten ein­rei­sen. „Die Gesund­heits­äm­ter müs­sen mit Per­so­nal aus Bun­des­wehr, Tech­ni­schem Hilfs­werk und ande­ren Behör­den von Land und Bund für Kon­trol­len mas­siv unter­stützt wer­den. Wir müs­sen die Aus­brei­tung der Coro­na-Muta­ti­on mit allen Mit­teln ver­hin­dern und bekämp­fen”, sag­te See­ho­fer der Zei­tung. „Ich appel­lie­re an alle Rei­se­rück­keh­rer aus Hoch­ri­si­ko­ge­bie­ten: Gehen Sie in Qua­ran­tä­ne, blei­ben Sie zu Hau­se – alles ande­re wäre verantwortungslos”.

FDP-Chef Chris­ti­an Lind­ner hält pau­scha­le Flug­ver­bo­te und Grenz­schlie­ßun­gen für den fal­schen Weg. „Statt Rei­se­be­schrän­kun­gen soll­te man Rei­sen mit Impf­pass ermög­li­chen”, sag­te Lind­ner der „Bild am Sonntag”.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.