Bun­des­wehr: Ver­wei­gert aktu­el­le Zah­len zum Rechtsextremismus

Bundeswehr - Streitkräfte - Uniform - Deutschland - Mann - Person Foto: Bundeswehrsoldat in einer Uniform, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Eine FDP-Anfra­ge zum Rechts­extre­mis­mus in der Bun­des­wehr ist abge­wie­sen worden.

Das berich­tet das „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Sonn­tag­aus­ga­ben). Die FDP-Abge­ord­ne­ten Marie-Agnes Strack-Zim­mer­mann und Ben­ja­min Stras­ser frag­ten nach dem aktu­el­len Stand und beka­men kei­ne Ant­wort. „Rechts­extre­mis­mus in der Bun­des­wehr ist ein Pro­blem und muss benannt wer­den. Dafür benö­tigt es aber auch Trans­pa­renz”, for­der­te Strack-Zim­mer­mann, die ver­tei­di­gungs­po­li­ti­sche Spre­che­rin der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on. Es dür­fe nicht sein, „dass Sol­da­ten mit ver­fas­sungs­feind­li­cher Gesin­nung unge­scho­ren davon kom­men und am Ende die­je­ni­gen die Buh­män­ner sind, die Miss­stän­de auf­de­cken”. Dass das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um die­se Trans­pa­renz „trotz aller aktu­el­len Vor­fäl­le wei­ter ver­hin­dert und ent­spre­chen­de Zah­len gegen­über gewähl­ten Par­la­men­ta­ri­ern zurück­hält, ist inak­zep­ta­bel”, kri­ti­sier­te die Liberale.

Die aktu­ells­ten Zah­len zum Rechts­extre­mis­mus der Bun­des­wehr sind fast fünf Mona­te alt: 477 Ver­dachts­fäl­le wur­den 2020 neu auf­ge­nom­men, berich­te­te der Mili­tä­ri­sche Abschirm­dienst im Janu­ar. „Es scheint so, als wol­le die Bun­des­re­gie­rung ein­fach kei­ne Zah­len mehr zu rechts­extre­men Ver­dachts­fäl­len in der Bun­des­wehr offen legen”, sag­te Stras­ser, FDP-Obmann im Innen­aus­schuss. Das unter­gra­be das „groß ange­kün­dig­te Enga­ge­ment der Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Anne­gret Kramp-Kar­ren­bau­er gegen Rechts­extre­mis­mus in der Trup­pe”. Zu ana­ly­sie­ren, wel­che Berei­che beson­ders von rechts­extre­mis­ti­schen Vor­fäl­le betrof­fen sind, sei kein Gene­ral­ver­dacht. „Wir brau­chen belast­ba­re Zah­len, um ein­schät­zen zu kön­nen, wie sich das Pro­blem mit rechts­extre­men Umtrie­ben und vor allem das Mel­de­ver­hal­ten dazu in der Bun­des­wehr ent­wi­ckelt”, so der FDP-Politiker.

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