Bun­des­wehr: Zwei­fel an der eige­ner Ein­satz­fä­hig­keit in Deutschland

Bundeswehr - Soldaten - Menschen - Uniform - Gewehre Foto: Deutsche Bundeswehr-Soldaten mit Gewehren, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Ver­tei­di­gungs­res­sort geht offen­bar nicht davon aus, dass die Bun­des­wehr ihre eige­nen Zie­le ein­hal­ten kann.

Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. In einem ver­trau­li­chen Schrei­ben an den Ver­tei­di­gungs­aus­schuss von die­ser Woche schreibt das Minis­te­ri­um, die eige­nen Plä­ne wür­den sich ange­sichts der bis­he­ri­gen Finanz­pla­nung „abseh­bar verzögern”.

So war geplant, die schnel­le Ein­greif­trup­pe der NATO („Speer­spit­ze”), die von der Bun­des­wehr 2023 wie­der geführt wird, erst­mals voll aus­zu­rüs­ten, ohne sich wie bis­her Mate­ri­al bei ande­ren Ein­hei­ten lei­hen zu müs­sen. In dem Bericht des Minis­te­ri­ums heißt es nun, die Aus­stat­tung der Speer­spit­ze sei nur „unter Inkauf­nah­me von Ein­schrän­kun­gen in Qua­li­tät und Quan­ti­tät möglich”.

Ein „Mate­ri­al­aus­gleich” zwi­schen Ein­hei­ten sei wei­ter nötig „sowie ein mit­un­ter erfor­der­li­cher Rück­griff auf älte­res Gerät”. Die Mili­tär­pla­ner ver­ab­schie­den sich auch von ihrer Zusa­ge an die NATO, bis Ende 2031 drei voll aus­ge­rüs­te­te Hee­res­di­vi­sio­nen mit jeweils etwa 20.000 Sol­da­ten aufzustellen.

Der drit­te Groß­ver­band wer­de nun nur noch in „geka­der­ter” Form geplant, also als For­ma­ti­on, die bei Bedarf mit Reser­vis­ten auf­ge­füllt wür­de. „Die Bun­des­wehr­plä­ne sind gera­de ein­mal ein Jahr alt”, sagt der grü­ne Ver­tei­di­gungs­po­li­ti­ker Tobi­as Lind­ner, „und schon fal­len sie in sich zusam­men wie ein Kartenhaus.”

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