BVKJ: Kin­der­ärz­te befürch­ten Impf­stoff­man­gel für Jüngere

Corona-Impfzentrum - Impfung - Coronavirus - Eishalle - Dezember 2020 Foto: Corona-Impfzentrum in einer Eishalle im Dezember 2020, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ange­sichts der Impf­stoff­zu­las­sung für Kin­der warnt der Bun­des­ver­band der Kin­der- und Jugend­ärz­te vor zu knap­pen Impfstoff-Lieferungen.

„Es kommt nicht genug Impf­stoff an”, sag­te BVKJ-Prä­si­dent Tho­mas Fisch­bach den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Frei­tag­aus­ga­ben). „Es ist eine Kata­stro­phe”. Ärz­te wüss­ten bereits jetzt nie, wann Impf­stoff oder ob Impf­stoff kom­me. Teil­wei­se müss­ten Kin­der­ärz­te chro­nisch kran­ke Pati­en­ten wie­der aus­ge­la­den, weil die Lie­fe­run­gen gerin­ger aus­fal­len als ver­spro­chen. „Das sorgt für gro­ßen Frust und Wut bei den Betrof­fe­nen. Und es führt dazu, dass die Impf­ak­zep­tanz sinkt, bei Ärz­ten und bei Patienten.”

Die Euro­päi­sche Arz­nei­mit­tel­agen­tur rech­net damit, dass der Biontech-Impf­stoff im Juni auch für 12- bis 15-Jäh­ri­ge zuge­las­sen wird. Bis­lang wird der Impf­stoff ab 16 Jah­ren ver­impft. Es ist der ein­zi­ge bis­lang ver­füg­ba­re Impf­stoff, der über­haupt für Min­der­jäh­ri­ge zuge­las­sen ist. Bereits jetzt wür­den sich des­halb zahl­rei­che Eltern an die Kin­der­arzt­pra­xen wen­den, so Fischbach.

Mit der eben­falls für Anfang Juni ange­kün­dig­ten Auf­he­bung der Prio­ri­sie­rung sei eine Erwar­tungs­hal­tung ent­stan­den. „So ein Heils­ver­spre­chen kann man nicht geben, wenn es noch nicht genug Impf­stoff gibt”, kri­ti­siert der Medi­zi­ner. „Die Poli­tik trägt damit den gan­zen Ärger in die Pra­xen, die kei­nen Ein­fluss auf die Situa­ti­on haben”.

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