BVMW: Schei­tern von Tes­la-Pro­jekt in Bran­den­burg befürchtet

Tesla - Auto - Fahrzeug - Pkw Foto: Sicht auf ein Tesla-Auto, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bun­des­ver­band mit­tel­stän­di­sche Wirt­schaft (BVMW) hat ange­sichts des Rodungs­stopps für die Tes­la-Fabrik in Bran­den­burg vor einem Schei­tern des Pro­jekts gewarnt.

„Die Tes­la-Fabrik ist ein Leucht­turm-Pro­jekt im Sin­ne des Wor­tes: Schei­tert das Pro­jekt an Büro­kra­tie und Über­re­gu­lie­rung, wäre das ein kata­stro­pha­les Signal des Stand­or­tes Deutsch­land an aus­län­di­sche Inves­to­ren”, sag­te Ver­bands­prä­si­dent Mario Oho­ven dem „Han­dels­blatt” (Diens­tags­aus­ga­be). Hier sei die Bun­des­re­gie­rung gefordert.

Sie sol­le nach dem Vor­bild des Ver­kehrs­we­ge­pla­nungs­be­schleu­ni­gungs­ge­set­zes von 1991 die Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren für Groß­pro­jek­te „radi­kal ver­ein­fa­chen und ver­kür­zen”, so der BVMW-Prä­si­dent wei­ter. Das Gesetz bewirk­te in den Jah­ren nach der Deut­schen Ein­heit, dass Stra­ßen im Osten gebaut wer­den konn­ten, wie man es sonst nur aus Län­dern wie Chi­na kennt – ohne lang­wie­ri­ge Raum­ord­nungs- und Planfeststellungsverfahren.

Hand­lungs­be­darf sieht auch der Deut­sche Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­tag (DIHK). „Unab­hän­gig vom kon­kre­ten Fall stel­len wir lei­der immer wie­der fest: Plan- und Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren für Unter­neh­mens­an­sie­de­lun­gen in Deutsch­land dau­ern abschre­ckend lan­ge”, sag­te der stell­ver­tre­ten­de DIHK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Achim Dercks der Zei­tung. Vor allem bestün­den die Plan­ver­fah­ren aus zu vie­len Stu­fen. Unter­neh­men mach­ten zu oft die Erfah­rung, dass die Kom­ple­xi­tät der Ver­fah­ren es leicht mache, ein­zel­ne Pro­jek­te „gezielt” zu ver­hin­dern, so der stell­ver­tre­ten­de DIHK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer wei­ter. „Des­halb ist es für die Pla­nungs­si­cher­heit der Unter­neh­men beson­ders wich­tig, die Öffent­lich­keit früh­zei­tig zu betei­li­gen, Argu­men­te aus­zu­tau­schen und anschlie­ßend klar für oder gegen ein Pro­jekt zu ent­schei­den”, sag­te Dercks dem „Han­dels­blatt”.

Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg hat­te am Sams­tag die Rodung von zunächst rund 90 Hekt­ar Kie­fern­wald auf dem Tes­la-Gelän­de gestoppt (OVG 11 S 8.20), nach­dem der Umwelt­ver­band Grü­ne Liga Bran­den­burg Beschwer­de ein­ge­legt hat­te. Die Grü­ne Liga hält die Rodung für rechts­wid­rig, weil die Fabrik noch nicht abschlie­ßend geneh­migt ist.

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