Darm­stadt: Kli­ma­hys­te­rie zum Unwort des Jah­res 2019 gekürt worden

Wörterbuch - Sprache - Rechtschreibung - Fremdwörter Foto: Ein Wörterbuch, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Begriff „Kli­ma­hys­te­rie” ist zum Unwort des Jah­res 2019 gekürt wor­den. Mit dem Wort wür­den „Kli­ma­schutz­be­mü­hun­gen und die Kli­ma­schutz­be­we­gung dif­fa­miert und wich­ti­ge Debat­ten zum Kli­ma­schutz diskreditiert”.

Das teil­te die Jury am Diens­tag in Darm­stadt mit. Der Aus­druck sei 2019 von vie­len in Poli­tik, Wirt­schaft und Medi­en ver­wen­det wor­den. „Er patho­lo­gi­siert pau­schal das zuneh­men­de Enga­ge­ment für den Kli­ma­schutz als eine Art kol­lek­ti­ver Psy­cho­se. Vor dem Hin­ter­grund wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nis­se zum Kli­ma­wan­del ist das Wort zudem irre­füh­rend und stützt in unver­ant­wort­li­cher Wei­se wis­sen­schafts­feind­li­che Ten­den­zen”, hieß es von der Jury.

Der Aus­druck „Kli­ma­hys­te­rie” wur­de neun mal ein­ge­sandt. Zudem wur­den die Begrif­fe „Umvol­kung” sowie „Ethik­mau­er” gerügt. Für das Jahr 2019 wur­den 397 ver­schie­de­ne Wör­ter ein­ge­schickt, von denen knapp 50 auch den Unwort-Kri­te­ri­en der Jury ent­spra­chen. Ins­ge­samt erhielt das Gre­mi­um 671 Ein­sen­dun­gen. Die häu­figs­ten Ein­sen­dun­gen ins­ge­samt, die aller­dings nicht sämt­lich den Kri­te­ri­en der Jury ent­spra­chen, waren „Ver­schiss­mus” (22 mal), „Deals” (16 mal), „Umwelt­sau” (16 mal), „Alte wei­ße Män­ner” (13 mal), „Ver­schmut­zungs­rech­te” (elf mal), „Kli­ma­leug­ner” (elf mal), „Lkw-Vor­fall” (zehn mal) und „Flug­scham” (zehn mal). Die Jury der Akti­on „Unwort des Jah­res” besteht aus vier Sprach­wis­sen­schaft­lern, einem Jour­na­lis­ten und einem jähr­lich wech­seln­den Mitglied.

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