Deich­mann: Han­del geht es laut Chef dra­ma­tisch schlecht

Deichmann - Schuhgeschäft - Kasse - City Center - Mailänder Passage - Köln-Chorweiler Foto: Deichmann im City Center auf der Mailänder Passage (Köln-Chorweiler)

Der Deich­mann-Chef Hein­rich Deich­mann zeich­net auf­grun der Coro­na­kri­se ein düs­te­res Bild für sei­ne Branche.

Dem Han­del gehe es – abge­se­hen vom Lebens­mit­tel- und Online­han­del – „dra­ma­tisch schlecht”, sag­te er dem „Han­dels­blatt”. 50.000 Händ­ler und 250.000 Arbeits­plät­ze sei­en in Gefahr. „Das kann kei­nen Poli­ti­ker kalt las­sen”, so der Chef des Ver­wal­tungs­rats des Schuh­ein­zel­händ­lers. „Der Han­del muss am 08. März wie­der öff­nen”, lau­tet des­halb Deich­manns For­de­rung an die Poli­tik vor dem nächs­ten Tref­fen von Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel und den Minis­ter­prä­si­den­ten am Mitt­woch. „Jeder Tag, den die Geschäf­te län­ger geschlos­sen blei­ben, wird die Zahl der Insol­ven­zen und der Arbeits­lo­sen erhöhen”.

Bis­lang hat Deich­mann von Kla­gen auf Wie­der­öff­nung abge­se­hen. „Ich bin fast täg­lich im Gespräch mit Poli­ti­kern und hof­fe, dass Ein­sicht ein­kehrt”, so Deich­mann. „Aber wir schlie­ßen Kla­gen als letz­tes Mit­tel nicht aus. Ich kann jeden Händ­ler ver­ste­hen, der klagt”.  Den Regie­rungs­kurs kri­ti­sier­te er deut­lich: „Die Poli­tik ist bis­lang lei­der sehr ein­falls­los. Es ist schon ein Armuts­zeug­nis, dass die ein­zi­ge gro­ße Ant­wort auf die Pan­de­mie bis­her der Lock­down ist – das wird Deutsch­land nicht gerecht.”.

Mit Blick auf die Wie­der­öff­nung for­der­te er eine umfas­sen­de Test­stra­te­gie und die Betrach­tung ande­rer Kenn­zah­len wie der Bele­gung von Inten­siv­bet­ten und der Todes­zah­len neben den Inzi­denz­wer­ten. Auch zur Bilanz des Coro­na-Jah­res äußer­te sich der Deich­mann-Chef. „Wir haben 2020 in Deutsch­land rund 20 Pro­zent Umsatz ver­lo­ren”, sag­te er. 2019 setz­te Deich­mann 6,4 Mil­li­ar­den Euro um – davon 2,4 Mil­li­ar­den in Deutschland.

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