Tür­kei: Deniz Yücel will wie­der zurück in die Türkei

Free - Deniz - Plakat - Häuser - Dach - Hochhaus - Axel-Springer - Berlin Foto: "#FreeDeniz" auf Axel-Springer-Hochhaus (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Jour­na­list Deniz Yücel will wie­der zurück in die Tür­kei. „Ich bin mit die­sem Land noch nicht fer­tig. Und ich glau­be, das Land auch nicht mit mir”, sag­te Yücel der Wochen­zei­tung „Die Zeit”.

„Dass ich die Tür­kei ver­las­sen muss­te, tut weh.” Alle wür­den ihm aller­dings davon abra­ten, zurück­zu­rei­sen. „Sie wer­den wohl recht haben”, sag­te Yücel. Der 46-Jäh­ri­ge war von Mai 2015 an Tür­kei-Kor­re­spon­dent der Zei­tung „Die Welt”, als er im Dezem­ber 2016 in Istan­bul ver­haf­tet wur­de wegen des Ver­dachts auf Pro­pa­gan­da für eine Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on. Über die dar­auf fol­gen­de Zeit im Gefäng­nis hat er ein Buch geschrie­ben. „Ich war die gan­ze Zeit im Kampf­mo­dus”, sag­te Yücel, und wei­ter: „Es hat mich im Knast weni­ger gestört, dass ich nicht raus konn­te. Schlim­mer war es, dass jeder­zeit jemand zu mir rein konn­te.” Auf die Fra­ge, war­um er die Fol­ter­vor­wür­fe, die er im Mai vor einem deut­schen Gericht erhob, nicht frü­her öffent­lich gemacht habe, ant­wor­tet er: „Weil ich glau­be, dass sie genau das woll­ten, um dann mit den erwart­ba­ren Reak­tio­nen aus Deutsch­land Wahl­kampf zu machen.”

Seit drei Mona­ten lebt Yücel wie­der in Ber­lin: „Es hat eine Wei­le gedau­ert, bis ich mich sicher gefühlt habe, bis ich das ers­te Mal Taxi gefah­ren bin.” Sein Vor­ha­ben, für die „Welt” über die Wah­len in Ost­deutsch­land zu berich­ten, muss­te er auf­ge­ben. „Die Idee war gut, es war mei­ne. Ich war schon in Dres­den. Aber es war ein­fach zu früh, zu viel auf einmal.”

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