Deut­sche Tele­kom: Unter­neh­men schal­tet bald die De-Mail ab

Deutsche Telekom - Logo - Hauswand - Telekom - Schild Foto: Sicht auf das Deutsche Telekom-Logo, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Deut­sche Tele­kom schal­tet ihr De-Mail-Ange­bot für Geschäfts- und Pri­vat­kun­den offen­bar zum 31. August des kom­men­den Jah­res ab.

Das berich­tet der „Spie­gel” unter Beru­fung auf Kün­di­gungs­schrei­ben, die der Bon­ner Kon­zern in die­sen Tagen an Unter­neh­men und Behör­den ver­schickt. Man habe „stra­te­gisch ent­schie­den, den De-Mail-Dienst auf­grund feh­len­der Wirt­schaft­lich­keit nur noch bis Ende August 2022 anzu­bie­ten”, heißt es darin.

Die Bun­des­re­gie­rung hat­te De-Mail seit 2011 mit einem eige­nen De-Mail-Gesetz ein­ge­führt. Das neue staat­lich ange­scho­be­ne Mail-Sys­tem soll­te einen „siche­ren, ver­trau­li­chen und nach­weis­ba­ren Geschäfts­ver­kehr für jeder­mann im Inter­net sicher­stel­len”. Neben der Tele­kom bie­tet auch die United Inter­net AG und die Men­ta­na Claim­soft GmbH den Dienst an. De-Mail konn­te sich am Markt nie durch­set­zen, obwohl sie für Pri­vat­nut­zer kos­ten­los ist und zeit­wei­se stark bewor­ben wur­de. Weder die Anbie­ter noch das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um kom­mu­ni­zier­ten kon­kre­te Nut­zer­zah­len. Auf einer gemein­sa­men Infor­ma­ti­ons­web­site ist von „mehr als einer Mil­li­on” Teil­neh­men­den die Rede.

Tele­kom-Chef Tim Hött­ges hat­te De-Mail bereits Anfang des Jah­res als „toten Gaul” und „über­kom­pli­ziert” bezeich­net. Die Ent­schei­dung, den Dienst abzu­schal­ten, fiel offen­bar in die­sem Som­mer mit Blick auf den im kom­men­den Jahr aus­lau­fen­den Rah­men­ver­trag mit dem Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um. Der Aus­stieg der Tele­kom muss nicht das end­gül­ti­ge aus für den Dienst bedeu­ten. Hin­ter den Kulis­sen gab es Ver­hand­lun­gen mit der United Inter­net AG über eine mög­li­che Über­nah­me des eige­nen Kun­den­stamms. Man sei im Gespräch und prü­fe Optio­nen, den bis­he­ri­gen Tele­kom-Kun­den Ange­bo­te für eine „unter­bre­chungs­freie Fort­füh­rung ihrer De-Mail-Kon­ten zu machen”, sag­te der Geschäfts­füh­rer von WEB.DE und GMX, Jan Oet­jen, dem „Spie­gel”. Wich­tig dafür sei­en aller­dings „die wei­te­re staat­li­che Unter­stüt­zung sowie die Aus­wei­tung der Nutzung”.

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