DIHK: Zugang zu Fuß­gän­ger­zo­nen soll über Ticket-Sys­tem begrenzt werden

Fußgängerzone - Menschen - Personen - Geschäfte Foto: Menschen in einer Fußgängerzone, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Deut­sche Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­tag for­dert, die Mög­lich­kei­ten der Digi­ta­li­sie­rung viel stär­ker als bis­her zu nut­zen, um die von der Coro­na­kri­se betrof­fe­nen Tei­le der Wirt­schaft schnel­ler wie­der hoch­fah­ren zu können.

„Digi­ta­le Lösun­gen hel­fen, im All­tag Abstand zu hal­ten, ohne zu Hau­se blei­ben zu müs­sen”, heißt es in einem Kon­zept­pa­pier, das der DIHK am Wochen­en­de an Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel (CDU) und Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Peter Alt­mai­er (CDU) sowie die Spit­zen der Koali­ti­ons­par­tei­en über­mit­telt hat und über das die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” (Diens­tag­aus­ga­ben) berich­ten. Es gel­te dabei „immer, den größt­mög­li­chen Gesund­heits­schutz mit Maß­nah­men zur Sta­bi­li­sie­rung der Wirt­schaft zu ver­bin­den”, heißt es in dem Schrei­ben weiter.

Das sechs­sei­ti­ge Kon­zept sei in der Fol­ge des Spit­zen­ge­sprächs von Mer­kel mit Wirt­schafts­ver­tre­tern und Gewerk­schaf­ten in der ver­gan­ge­nen Woche ent­stan­den, berich­ten die Zei­tun­gen. Es schla­ge unter ande­rem vor, den Zugang zu Geschäf­ten, Hotels oder Fuß­gän­ger­zo­nen über Ticket-Sys­te­me zu begren­zen. Die­se sei­en „ein äußerst wirk­sa­mes und viel­fäl­tig ein­setz­ba­res Instru­ment zur Ver­mei­dung von Men­schen­an­samm­lun­gen” und wür­den bereits seit Län­ge­rem zur Steue­rung gro­ßer Tou­ris­ten­strö­men eingesetzt.

„Aller­dings müss­te eine Wei­ter­ent­wick­lung der Ticket­sys­te­me anhand der epi­de­mio­lo­gi­schen Emp­feh­lun­gen erfol­gen”, heißt es in dem DIHK-Papier. „Die Tickets könn­ten dann über ent­spre­chen­de Apps bereit­ge­stellt wer­den”, heißt es in dem Kon­zept wei­ter. Über eine sol­che App könn­ten Kun­den auch Ein­kaufs­zei­ten in Geschäf­ten und Dienst­leis­tung buchen. „Das ent­zerrt die Kun­den­strö­me, ver­rin­gert somit die Anste­ckungs­ge­fahr und sorgt gleich­zei­tig für eine kon­ti­nu­ier­li­che Aus­las­tung der Geschäf­te”, heißt es in dem Papier. Ein sol­ches Sys­tem kön­ne auch bei der Wie­der­öff­nung von Restau­rants und Cafés hel­fen. „Für die Berech­nung der aus epi­de­mio­lo­gi­scher Sicht ver­ant­wort­ba­ren Aus­las­tung wür­den die Restau­rants ent­spre­chend ange­ben, wie vie­le Plät­ze sie bei Ein­hal­tung der ent­spre­chen­den Abstands­re­geln anbie­ten kön­nen”, heißt es in dem DIHK-Papier, über das die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” berich­ten. Im Tages­tou­ris­mus könn­ten ent­spre­chen­de Tages­ti­ckets die Zahl der Gäs­te an typi­schen Hot­spots wie Strän­den, Seen, oder Natio­nal­parks steu­ern. Ähn­li­ches sei auch für Mes­sen denkbar.

Dar­über hin­aus schlägt der DIHK vor, Echt­zeit­da­ten zur Ent­zer­rung von Per­so­nen­strö­men zu ver­wen­den, wie es Kar­ten­diens­te bereits zur Stau­ver­mei­dung prak­ti­zier­ten. „Auf Basis sol­cher Echt­zeit­in­for­ma­tio­nen könn­ten Per­so­nen per Push-Benach­rich­ti­gung auf dem Smart­phone gewarnt wer­den, wenn die Per­so­nen­dich­te in einem bestimm­ten Raum bereits sehr hoch ist und droht, die epi­de­mio­lo­gisch ange­mes­se­ne Anzahl zu über­schrei­ten”, heißt es in dem DIHK-Papier wei­ter. Auch „Warn­schil­der” auf Online-Kar­ten sowie War­nun­gen vor über­füll­ten Bus­sen und Bah­nen sei­en denkbar.

Außer­dem plä­diert der DIHK für einen digi­ta­len Coro­na-Pass auf Basis der Block­chain-Tech­no­lo­gie. „Mit dem Coro­na-Pass kön­nen Per­so­nen nach­wei­sen, dass sie auf das Virus getes­tet wur­den und wei­ter­hin an Tests teil­neh­men”, heißt es in dem Kon­zept. Die Infor­ma­tio­nen wür­den in einer Block­chain abge­legt, pseud­ony­mi­siert und daten­schutz­kon­form in einer Cloud gespei­chert. „Wir brau­chen kurz­fris­tig die Erpro­bung sol­cher Model­le in ver­schie­de­nen Kom­mu­nen und Regio­nen”, for­dert der DIHK. Auf Basis der gewon­nen Erkennt­nis­se könn­ten dann ent­spre­chen­de Lösun­gen flä­chen­de­ckend geneh­migt und aus­ge­rollt wer­den. „Die Wirt­schaft ist bereit, ihren Teil dazu bei­zu­tra­gen, dass wei­te­re Schrit­te zu einer Öff­nung erfol­gen”, heißt es in dem DIHK-Kon­zept, über das die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” berichten.

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