Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat die Pflegereform als unzureichend kritisiert und eine Pflegefonds-Finanzierung gefordert.
„Die Pflegereform ist ein minimaler Kompromiss”, sagte DIW-Chef Marcel Fratzscher der „Rheinischen Post” (Donnerstagsausgabe). Sie sei den Herausforderungen der demografischen Alterung der kommenden Jahrzehnte nicht gewachsen sein. „Die Finanzierung einer nachhaltigen Pflegereform erfordert ein anderes Finanzierungsmodell wie einen Pflegefonds, der jetzt Rücklagen für die Zukunft bildet”, sagte Fratzscher.
„Ein positives Element der Pflegereform ist der Versuch, die Löhne zu erhöhen. Allerdings ist die Gefahr groß, dass der Versuch, Löhne in Tarifhöhe an die Zulassung der Pflegeeinrichtung zu koppeln, offen für Umgehung sein wird”, warnte er. „Eine Allgemeingültigkeit des Tarifvertrags für die gesamte Branche wird langfristig der einzige Weg sein, eine angemessene Bezahlung und einen fairen Wettbewerb in der Branche zu gewährleisten”, so der Ökonom. „Diese Pflegereform wird den massiven Fachkräftemangel in der Branche kaum adressieren können”.