DIW: Väter neh­men sel­te­ner Eltern­geld in Anspruch als Mütter

Vater - Mutter - Kind - Menschen - Personen - Kinderwagen - Öffentlichkeit Foto: Vater, Mutter und Kind in der Öffentlichkeit, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Anteil der Väter, die Eltern­geld in Anspruch neh­men, ist seit der Ein­füh­rung zwar gestie­gen, aber immer noch deut­lich nied­ri­ger als unter Müttern.

Das ergab eine Unter­su­chung des Deut­schen Insti­tuts für Wirt­schafts­for­schung (DIW), über wel­che die Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Mitt­wochs­aus­ga­ben) berich­ten. Im Jahr 2016 bezo­gen dem­nach 37 Pro­zent der Väter Elterngeld.

Bei Müt­tern habe der Anteil dage­gen bei mehr als 90 Pro­zent gele­gen. Trotz­dem habe sich der Anteil der Väter, die die Leis­tung nut­zen, seit 2007 mehr als ver­dop­pelt – damals waren es noch 15 Pro­zent, heißt es in der DIW-Studie.

Auch in der Dau­er der Nut­zung unter­schei­den sich Müt­ter und Väter stark: 2018 hät­ten 72 Pro­zent der Väter maxi­mal zwei Mona­te in Anspruch genom­men, wäh­rend rund sie­ben von zehn Müt­tern drei bis 12 Mona­te zuguns­ten der Kin­der­be­treu­ung im Job aus­ge­setzt hät­ten. Die­se soge­nann­te „12+2”-Verteilung, bei der die Mut­ter ein Jahr zu Hau­se bleibt und der Vater nur die zwei Part­ner­mo­na­te in Anspruch nimmt, habe sich von Anfang eta­bliert, sag­te Stu­di­en­au­to­rin Katha­ri­na Wroh­lich den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe. „An die­sem Mus­ter hat sich wenig geän­dert”, so die Stu­di­en­au­to­rin weiter.

Wich­tigs­ter Grund der Väter, nicht län­ger mit Eltern­geld aus­zu­set­zen, ist dabei laut DIW die Sor­ge vor finan­zi­el­len Ein­bu­ßen: 51 Pro­zent der befrag­ten Väter, die kein Eltern­geld bezo­gen haben, hät­ten finan­zi­el­le Aspek­te als Grund ange­ge­ben. Unter den Befrag­ten aus Ost­deutsch­land habe die­ser Anteil sogar bei 59 Pro­zent gele­gen, heißt es in der DIW-Stu­die weiter.

Häu­fig genannt wur­de aber auch die Sor­ge vor einem Kar­rie­re­knick: Jeder fünf­te Vater ohne Eltern­geld habe die Sor­ge vor nega­ti­ven beruf­li­chen Kon­se­quen­zen als Grund genannt, nicht aus­zu­set­zen. Ob eine Erzie­hungs­pau­se bei Vätern zu Nach­tei­len im Beruf füh­re, sei dabei gar nicht aus­rei­chend erforscht, sag­te Wroh­lich den Zei­tun­gen der Funke-Mediengruppe.

Das DIW bezieht sich in sei­ner Aus­wer­tung auf Daten des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes (Desta­tis) sowie des Bezie­hungs- und Fami­li­en­pa­nels „pair­fam”, für das jähr­lich über 12.000 bun­des­weit zufäl­lig aus­ge­wähl­te Per­so­nen drei­er Geburts­ko­hor­ten und deren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge befragt werden.

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