Dür­re­hil­fen: Julia Klöck­ner lehnt Geld­hil­fen für Bau­ern ab

Weizen - Pflanze - Triticum - Getreide - Feld - Bauernhof Foto: Feld voller Weizen auf einem Bauernhof, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin Julia Klöck­ner sieht kei­nen Grund, den deut­schen Land­wir­ten in die­sem Jahr erneut Dür­re­hil­fen zu zahlen.

„Die Ern­te­men­ge bei Getrei­de ins­ge­samt wird wohl leicht unter dem Wert von 2019 lie­gen. Zurück­zu­füh­ren ist das aber auch auf gerin­ge­re Anbau­flä­chen”, sag­te Klöck­ner der „Welt” (Frei­tags­aus­ga­be). „Die Lage ist also nicht ver­gleich­bar mit 2018, wo wir eine Dür­re von natio­na­lem Aus­maß hat­ten und die Bau­ern finan­zi­ell unter­stützt haben. In die­sem Jahr gibt es bis­lang kei­nen Anlass, Dür­re­hil­fen zu zahlen”.

Am Frei­tag stellt Klöck­ner den dies­jäh­ri­gen Ern­te­be­richt vor. Dem­nach gibt es inner­halb Deutsch­lands erheb­li­che Schwan­kun­gen. „Es gibt Unter­schie­de bei den Flä­chen­er­trä­gen je nach Boden­qua­li­tät und Nie­der­schlags­ver­tei­lung”, sag­te Klöck­ner. „Im Durch­schnitt aller Getrei­de­ar­ten liegt der bis­her fest­ge­stell­te Hekt­ar­er­trag bei etwa 6,9 Ton­nen.” Der durch­schnitt­li­che Ertrag pro Hekt­ar sei damit sogar etwas höher als im ver­gan­ge­nen Jahr.

Wäh­rend die Acker­bau­ern in die­sem Jahr also nicht mit zusätz­li­chen Hil­fen rech­nen kön­nen, kün­dig­te Klöck­ner an, Schwei­ne­hal­ter bei Inves­ti­tio­nen in mehr Tier­schutz zu unter­stüt­zen: „Ich habe ein 300-Mil­lio­nen-Euro-Pro­gramm auf­ge­legt für den Umbau der Schwei­ne­stäl­le. Damit setz­ten wir hohe Stan­dards beim Tier­wohl”. Um Tier­wohl im Stall zu finan­zie­ren, müs­se Fleisch aber auch einen ent­spre­chen­den Preis haben. „Fleisch zu ver­ram­schen ist ethisch frag­lich. Ich las­se gera­de prü­fen, wie wir das unter­bin­den kön­nen”, so Klöck­ner. „Dass Super­märk­te Fleisch häu­fig als Lock­mit­tel zu Dum­ping­prei­sen nut­zen, um Ver­brau­cher in den Laden zu bekom­men, hal­te ich für unan­stän­dig.” Der Umgang mit Nutz­tie­ren sei auch eine ethi­sche Fra­ge. Klöck­ner sag­te der Zei­tung: „Lie­ber etwas weni­ger und hoch­wer­ti­ge­res Fleisch als bil­li­ge Ramschware”.

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