Ein­zel­han­del: Dis­kus­si­on um Frei­ga­be der Sonntagsöffnung

REWE Center Peter Knakowski - Supermarkt - City Center - Köln-Chorweiler Foto: Sicht auf den "REWE Center Peter Knakowski" im City Center (Köln-Chorweiler)

Der deut­sche Ein­zel­han­del und der CDU-Wirt­schafts­rat for­dern eine Frei­ga­be der Sonntagsöffnung.

„Auch zur Ent­zer­rung des Weih­nachts­ge­schäfts soll­te der Han­del die Mög­lich­keit bekom­men, in der Advents­zeit an Sonn­ta­gen zu öff­nen”, sag­te der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Han­dels­ver­bands Deutsch­land, Ste­fan Genth, dem „Han­dels­blatt” (Mon­tag­aus­ga­be). „Das wäre auch für die Kun­den ent­spann­ter, die die Coro­na-Abstands­re­geln noch bes­ser ein­hal­ten könn­ten, wenn sich die Kun­den­strö­me auf sie­ben Tage verteilen”.

Der CDU-Wirt­schafts­rat unter­stützt die For­de­rung. In einem Posi­ti­ons­pa­pier, über das das „Han­dels­blatt” berich­tet, schlägt der Unter­neh­mer­ver­band ver­schie­de­ne Maß­nah­men zur Stär­kung des Ein­zel­han­dels in der Coro­na-Zeit vor, dar­un­ter eine Locke­rung der Laden­öff­nungs­zei­ten in der Advents­zeit und im Janu­ar 2021. Außer­dem plä­diert der Wirt­schafts­rat für eine Aus­wei­tung der soge­nann­ten Novem­ber-Hil­fen auch auf die Unter­neh­men des sta­tio­nä­ren Han­dels, die im Zeit­raum der Lock­down-Maß­nah­men einen Umsatz­ein­bruch von mehr als 70 Pro­zent hin­neh­men mussten.

„Der Ein­zel­han­del ist einer der wich­tigs­ten Steu­er­zah­ler der Städ­te und Gemein­den”, heißt es in dem Papier des Wirt­schafts­rats. Über­dies sei er mit über drei Mil­lio­nen Beschäf­tig­ten einer der gro­ßen Arbeit­ge­ber in Deutsch­land und prä­gend für das Stadt­bild. „Stirbt der Han­del, ster­ben unse­re Innen­städ­te”, sag­te der Gene­ral­se­kre­tär des Wirt­schafts­rats, Wolf­gang Stei­ger, dem „Han­dels­blatt”.

HDE-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Genth sieht drin­gen­den Hand­lungs­be­darf. „Der der­zei­ti­ge Lock­down light hun­gert vie­le Han­dels­un­ter­neh­men in den Innen­städ­ten bei offe­nen Laden­tü­ren finan­zi­ell aus”, sag­te er. „Um den Han­del her­um sind alle Restau­rants und Gast­stät­ten geschlos­sen, die Poli­tik ruft alle Ver­brau­cher immer wie­der auf, zuhau­se zu blei­ben.” Vie­ler­orts kämen des­halb Kun­den nicht mehr in aus­rei­chen­der Zahl, so dass es oft schlicht nicht mehr mög­lich sei, ein Geschäft wirt­schaft­lich zu betrei­ben. „Knapp 60 Pro­zent der Innen­stadt­händ­ler sehen sich aktu­ell in ihrer Exis­tenz bedroht”, sag­te Genth. „Die Fol­ge wer­den ver­öde­te Stadt­zen­tren sein”.

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