Eon: Sin­ken­de Strom­prei­se bei Streck­be­trieb erwartet

Drehstrom-Wirkverbrauchszähler - Moderne Stromzähler Foto: Drehstrom-Wirkverbrauchszähler in einem Raum, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Eon erwar­tet, dass ein mög­li­cher Wei­ter­be­trieb der letz­ten drei Atom­kraft­wer­ke über Ende 2022 hin­aus den Strom­markt ent­las­ten würde.

„Wenn die Prei­se so hoch sind und die Preis­kur­ven so steil, dann hat schon eine rela­tiv klei­ne gesi­cher­te Leis­tung gro­ße Aus­wir­kun­gen”, sag­te Eon-Chef Leon­hard Birn­baum dem „Spie­gel”. „Es hät­te also wahr­schein­lich schon einen signi­fi­kan­ten Effekt”. Deutsch­land habe ein Strom­pro­blem, das nicht nur Fol­ge des ange­spann­ten Gas­markts sei, so Birn­baum. „Es fehlt uns gesi­cher­te Grund­last­leis­tung, es feh­len uns Kraft­wer­ke”, so der Eon-Chef. „Der Strom­markt ist eng”. Soll­te sich der Bund für einen Streck­be­trieb von Atom­mei­lern wie dem Eon-Kraft­werk Isar 2 in Bay­ern ent­schei­den, zeig­te sich Birn­baum offen für ent­spre­chen­de Gesprä­che mit der Poli­tik. „An uns soll es jeden­falls nicht schei­tern”. Eon kön­ne das Kraft­werk tech­nisch sicher wei­ter­be­trei­ben, sag­te der Mana­ger. „Eine Anla­ge, die am 31. Dezem­ber sicher ist, wäre es auch am Tag danach”.

Zu den Bemü­hun­gen der Koali­ti­on um eine Ent­las­tung der Ver­brau­cher von den hohen Gas- und Strom­prei­sen sag­te Birn­baum: „Der Staat wird das Pro­blem nicht allein mit Ent­las­tungs­pa­ke­ten und Trans­fer­zah­lun­gen lösen kön­nen.” Die­se sei­en not­wen­dig, „aber sie sor­gen nicht dafür, dass die hohen Markt­prei­se ver­schwin­den. Der Staat kann nicht ein­fach sagen, ich schmeiß Geld drauf, dann ist das The­ma gelöst.” Der Eon-Chef mahn­te: „Wir müs­sen an die Ursa­che der Ver­wer­fun­gen, damit die Rech­nung nicht ins Unend­li­che steigt”. Birn­baum warn­te zudem vor Preis­de­ckeln für End­kun­den. Dabei wür­den ent­we­der Ener­gie­ver­trie­be auf den Kos­ten sit­zen blei­ben, oder der Staat müs­se den Ener­gie­ver­brauch mit vie­len Mil­li­ar­den bezu­schus­sen. Pro­ble­ma­tisch sei­en auch Model­le, bei denen nur ein Grund­ver­brauch sub­ven­tio­niert wür­de: „Das Grund­pro­blem bleibt: Der Basis­ver­brauch muss mas­siv bezu­schusst wer­den. Wir reden hier über einen Finanz­be­darf aus dem Bun­des­haus­halt, der leicht auf 100 Mil­li­ar­den anwach­sen kann – jähr­lich. Das ist nicht seri­ös gegen­fi­nan­zier­bar”, warn­te der Energiemanager.