Die Europäische Zentralbank hat ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs im Kern vorerst bestätigt.
Der EZB-Rat beschloss am Donnerstag unter anderem, die Zinssätze unverändert zu belassen. Damit bleibt der Zinssatz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte bei 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent, für Einlagen bei der EZB müssen Banken weiterhin Strafzinsen in Höhe von 0,50 Prozent zahlen. Dies war allgemein so erwartet worden.
Der EZB-Rat gehe davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden, bis man feststelle, dass sich die Inflationsaussichten in seinem Projektionszeitraum deutlich einem Niveau annähern, welches hinreichend nahe, aber unter zwei Prozent liege, hieß es in einer Mitteilung der Notenbank.
Zudem bestätigte die EZB den Umfang des sogenannten „Pandemic Emergency Purchase Programme” (PEPP), mit dem während der Coronakrise Geld in den Markt gepumpt wird und welches aktuell ein Volumen von 1,35 Billionen Euro umfasst. Es soll bis mindestens Ende Juni 2021 laufen, wobei eine Verlängerung möglich ist: Man werde im Rahmen des PEPP Nettokapitalkäufe tätigen, bis man feststelle, dass die Phase der Coronakrise vorbei sei, hieß es.
Die Notenbank deutete an, dass sie im Dezember eine „gründliche Neubewertung” der wirtschaftlichen Aussichten vornehmen will. Auf der Grundlage dieser aktualisierten Bewertung werde der EZB-Rat seine Instrumente gegebenenfalls neu kalibrieren, so die Zentralbank.