Frank­furt: Euro­päi­sche Zen­tral­bank soll Nega­tiv­zin­sen zurückzahlen

Europäische Zentralbank - Währungsbehörde - Gebäude - Sonnemannstraße - Frankfurt Foto: Europäische Zentralbank an der Sonnemannstraße (Frankfurt), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ban­ken­prä­si­dent Hans-Wal­ter Peters for­dert von der Euro­päi­schen Zen­tral­bank eine direk­te Unterstützung.

Seit Mit­te 2014 habe die EZB den euro­päi­schen Ban­ken Nega­tiv­zin­sen in Höhe von fast 26,5 Mil­li­ar­den Euro „abge­nom­men”, sag­te der Prä­si­dent des Bun­des­ver­ban­des deut­scher Ban­ken der „Süd­deut­schen Zei­tung” (Sams­tags­aus­ga­be). Die­ses Geld sol­le die EZB nun sozu­sa­gen zurück­zah­len, so Peters. „Die Nega­tiv­zin­sen müs­sen abge­schafft wer­den. Die EZB muss in der Kri­se die­ses Geld wie­der an die Ban­ken zurück­ge­ben”, sag­te er.

Die EZB sol­le kern­ka­pi­tal­fä­hi­ge Nach­rang­an­lei­hen von Ban­ken kau­fen. „Damit wür­de das Eigen­ka­pi­tal der Ban­ken in ganz Euro­pa mas­siv gestärkt. Damit könn­ten die Insti­tu­te wei­te­re Kre­di­te in Höhe 265 Mil­li­ar­den Euro gewäh­ren, das wäre in der jet­zi­gen Lage sehr wich­tig und hilf­reich”, sag­te der Banken-Chef.

Die Kri­tik, Ban­ken wür­den trotz zahl­rei­cher regu­la­to­ri­scher Erleich­te­run­gen in der Kri­se mit Kre­di­ten knau­sern, wies Peters zurück. „In den Ban­ken arbei­ten Tau­sen­de von Mit­ar­bei­tern an der Prü­fung der KfW-Kre­di­te – und zwar mit höchs­ter Geschwin­dig­keit, rund um die Uhr”, sag­te er. Ins­ge­samt habe es in bei den pri­va­ten Ban­ken seit Start des Kre­dit­pro­gramms der bun­des­ei­ge­nen För­der­bank KfW vor 14 Tagen rund 25.000 Anfra­gen gege­ben, und es sei­en auch mehr als 10.000 Kre­di­te bean­tragt wor­den, die von den Insti­tu­ten „geprüft und an die KfW wei­ter­ge­lei­tet” wor­den seien.

Mitt­ler­wei­le sei­en bereits über eine Mil­li­ar­de Euro Kre­di­te an die Kun­den aus­ge­zahlt wor­den. Zugleich könn­ten die Ban­ken nicht alle Fir­men stüt­zen. „Unter­neh­men, die schon vor­her schwach gewe­sen sind und kei­ne Zukunft haben, dür­fen nicht unter­stützt wer­den”, sag­te Peters. „Die Kre­di­te sind ja kein Geschenk eines gro­ßen Onkels, sie müs­sen spä­ter zurück­ge­zahlt werden”.

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