GDL: Gewerk­schaft droht der Deut­schen Bahn mit Streik

Schaffner - Zugschaffner - Bahn - Deutsche Bahn - Zug - Bahnsteig - Bahnhof Foto: Ein Zugschaffner am Bahnsteig, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Vor den Tarif­ver­hand­lun­gen mit der Deut­schen Bahn hat die Gewerk­schaft Deut­scher Loko­mo­tiv­füh­rer ihre Streik­dro­hung wiederholt.

Außer­dem Spar­maß­nah­men in der Füh­rungs­eta­ge gefor­dert und dem Ange­bot des Arbeit­ge­bers eine Absa­ge erteilt: „Die Eisen­bah­ner drau­ßen hal­ten den Ver­kehr auf­recht und des­we­gen haben sie mehr ver­dient als 1,5 Pro­zent”, sag­te GDL-Chef Claus Weselsky den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Don­ners­tag­aus­ga­ben). Neben der GDL-For­de­rung von 4,8 Pro­zent mehr Lohn gehe es in ers­ter Linie über einen Sanie­rungs­ta­rif­ver­trag mit Spar­maß­nah­men in der Füh­rungs­eta­ge, sag­te er: „Wenn der Kon­zern schlecht gema­nagt wird, haben die Füh­rungs­kräf­te ihre Boni abzu­ge­ben”. Ohne die­se Ein­schnit­te sähen die Eisen­bah­ner kei­ne Grund­la­ge für einen Bei­trag zur Sanie­rung des in der Coro­na­kri­se schwer ange­schla­ge­nen Konzern.

Im Streit um die Aner­ken­nung von Tarif­ver­trä­gen mit der kon­kur­rie­ren­den Gewerk­schaft EVG bot Weselsky Gesprä­che an. Erst­mals soll in die­sem Jahr das Tarif­ein­heits­ge­setz ange­wen­det wer­den, nach­dem in einem Betrieb nur der Tarif­ver­trag der Gewerk­schaft mit den meis­ten Mit­glie­dern gilt. Ob eine Abma­chung aller drei Sei­ten mög­lich ist, müs­se noch vor den eigent­li­chen Tarif­ver­hand­lun­gen geklärt wer­den, sag­te der GDL-Chef: „Ist eine tri­la­te­ra­le Ver­ein­ba­rung nicht mög­lich, schlägt die Stun­de der Wahr­heit”. Die Tarif­ver­hand­lun­gen star­te­ten dann in dem Wis­sen, dass die Ver­trä­ge in Betrie­ben ohne GDL-Mehr­heit untergehen.

Gleich­zei­tig wol­le die GDL auch in den Berei­chen Netz, Sta­ti­on & Ser­vice, Ener­gie oder den Instand­hal­tungs­wer­ken gezielt Mit­glie­der von der kon­kur­rie­ren­den EVG wer­ben. „Eine Mehr­heit wer­den wir dort nicht heu­te oder mor­gen, aber über­mor­gen errei­chen”, sag­te Weselsky. Sei­nen Wor­ten zufol­ge stei­ge der Frust der EVG-Mit­glie­der jeden Tag an. „Was glau­ben Sie, wie sich die Eisen­bah­ner die Augen rei­ben, wenn sie lesen, wie sich ihre Füh­rungs­kräf­te die Taschen voll­stop­fen, wäh­rend die EVG 2020 eine Null­run­de abschließt? Die wis­sen sofort, was da nicht stimmt und wer es ver­pennt hat”.

Weselsky droh­te der Deut­schen Bahn mit Streiks, soll­ten die Tarif­ge­sprä­che zu kei­nem Ergeb­nis füh­ren. „Dass die GDL strei­ken kann, weiß jeder”, so der GDL-Vor­sit­zen­de. Weselsky zeig­te sich über­zeugt, dass auch ein Streik in Pan­de­mie­zei­ten mit weni­gen Fahr­gäs­ten nicht ins Lee­re läuft. „Es wirkt sicher”, sag­te er den Fun­ke-Zei­tun­gen. Gleich­zei­tig unter­stell­te er dem Staats­kon­zern Tak­tie­re­rei: „Ich habe den Ein­druck, die Bahn hät­te ger­ne einen Streik, um den Ein­druck zu erwe­cken, wir könn­ten gar nicht genug kriegen”.

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