Gesund­heit: Eng­pass bei Ver­sor­gung mit Masernimpfstoff

Gesetzte Spritze - Arm - Personen Foto: Eine Spritze wird gesetzt, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bei der Ver­sor­gung mit Impf­stoff gegen Masern ist es zu einem Eng­pass gekommen.

Der­zeit sei ein Vier­fach­impf­stoff nicht ver­füg­bar, bestä­tig­te ein Spre­cher des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Mitt­wochs­aus­ga­ben). Laut dem Spre­cher han­delt es sich um ein Kom­bi­na­ti­ons­prä­pa­rat gegen Mumps, Masern, Röteln und Varizellen.

Die vor­über­ge­hen­de Knapp­heit bei die­sem Kom­bi­na­ti­ons­impf­stoff wer­de aller Vor­aus­sicht nach im Okto­ber beho­ben sein, hieß es. „Als Alter­na­ti­ven dazu ste­hen wei­ter­hin ein Vier­fach­impf­stoff sowie eine mög­li­che Kom­bi­na­ti­on aus einem MMR-Impf­stoff und einem mon­o­va­len­ten Vari­zel­len­impf­stoff zur Ver­fü­gung”, teil­te das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um mit. Auf Initia­ti­ve von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) hat­te das Bun­des­ka­bi­nett zuletzt eine Impf­pflicht gegen Masern in Kin­der­gär­ten, Schu­len und Flücht­lings­un­ter­künf­ten auf den Weg gebracht, die im kom­men­den Jahr in Kraft tre­ten soll.

Bei Impf­stof­fen kommt es immer wie­der zu Ver­sor­gungs­schwie­rig­kei­ten. Laut Daten des Paul-Ehr­lich-Insti­tuts (PEI), der Bun­des­be­hör­de für Impf­stof­fe und Arz­nei­mit­tel, gab es allein im Jahr 2018 für 45 Impf­stof­fe einen Lie­fer­eng­pass. In 33 Fäl­len waren ledig­lich bestimm­te Ver­pa­ckungs­grö­ßen nicht lie­fer­bar, alter­na­ti­ve Arz­nei­mit­tel aber ver­füg­bar. In zwölf Fäl­len gab es zeit­wei­se über­haupt kei­ne Alternativen.

Die Bun­des­ver­ei­ni­gung Deut­scher Apo­the­ker­ver­bän­de (ABDA) warnt vor Fol­gen für die Pati­en­ten. „Lie­fer­eng­päs­se bei Arz­nei­mit­teln sind lei­der kein neu­es Pro­blem. Aber das Pro­blem scheint zuzu­neh­men”, sag­te ABDA-Spre­cher Rei­ner Kern dem RND. Eine Umfra­ge der Arz­nei­mit­tel­kom­mis­si­on der Deut­schen Apo­the­ker habe vor eini­ger Zeit gezeigt, dass neun von zehn Apo­the­ken in den vor­an­ge­gan­ge­nen drei Mona­ten Lie­fer­eng­päs­se erlebt hät­ten. „Wenn ver­sor­gungs­re­le­van­te Arz­nei­mit­tel feh­len, zum Bei­spiel für die Krebs­the­ra­pie, dann kann das im Ein­zel­fall schon erns­te gesund­heit­li­che Fol­gen für Pati­en­ten haben”, warn­te Kern.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.