Giro­kon­ten: Olaf Scholz erwägt staat­li­ches Vergleichsportal

Norisbank - Geldautomat - Filiale - Frau - Bankkarte - Girocard - Deutsche Bank Foto: Frau mit Girocard der Deutsche Bank an einem Norisbank-Geldautomat, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach dem Schei­tern des Online-Ver­brau­cher­por­tals von Giro­kon­ten erwägt Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz nun, das Por­tal zu verstaatlichen.

„Auch die Ein­rich­tung eines staat­li­chen Ver­gleichs­por­tals stellt eine der in Prü­fung befind­li­chen Optio­nen dar”, heißt es in der Ant­wort des Finanz­mi­nis­te­ri­ums auf eine klei­ne Anfra­ge der FDP-Frak­ti­on, über die die „Rhei­ni­sche Post” (Don­ners­tag­aus­ga­be) berich­ten. Dem­nach prüft das Minis­te­ri­um der­zeit unter gro­ßem Zeit­druck, wie das Mit­te Janu­ar abge­schal­te­te Inter­net-Ver­gleichs­por­tal für Giro­kon­ten von Check24 rasch ersetzt wer­den kann.

„Die SPD will in Wahr­heit ein staat­li­ches Ver­gleichs­por­tal und hat alle pri­va­ten Initia­ti­ven erfolg­reich im Keim erstickt. Die Zeche zahlt am Ende der Ver­brau­cher”, kri­ti­sier­te der FDP-Poli­ti­ker Frank Schäffler.

Der Anteil der Geld­in­sti­tu­te, die in Deutsch­land Nega­tiv­zin­sen für Gut­ha­ben auf Kon­ten von pri­va­ten Haus­hal­ten erhe­ben, ist der Ant­wort zufol­ge „in den letz­ten Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich gestie­gen und lag zuletzt (Novem­ber 2020) nach Anga­ben der Bun­des­bank bei etwa 40 Pro­zent”. Die Sum­me der Sicht­ein­la­gen bei die­sen Insti­tu­ten ent­spre­che etwa 34 Pro­zent des gesam­ten Sicht­ein­la­gen­vo­lu­mens von pri­va­ten Haus­hal­ten bei deut­schen Banken.

Ende 2019 wur­den der Bun­des­bank knapp 107,8 Mil­lio­nen Giro­kon­ten von rund 1.400 Insti­tu­ten gemel­det, heißt es in dem Papier. Im Novem­ber 2020 lag das Volu­men auf die­sen Giro­kon­ten bei rund 1703 Mil­li­ar­den Euro und damit um 155 Mil­li­ar­den oder zehn Pro­zent höher als noch im Dezem­ber 2019, heißt es in dem Papier.

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