Hartz IV: Ein Drit­tel der Allein­er­zie­hen­den dar­auf angewiesen

Frauen - Mütter - Kinderwagen - Kleinkinder - Park - Weg - Bäume Foto: Sicht auf Mütter mit Kleinkindern, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Zahl der Allein­er­zie­hen­den, die auf Hartz IV ange­wie­sen sind, ist in der abge­lau­fe­nen Wahl­pe­ri­ode nur leicht zurückgegangen.

Das geht aus der Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge der Links­frak­ti­on her­vor, über die die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” in ihren Mitt­wochs­aus­ga­ben berich­ten. Dem­nach weist die Bun­des­agen­tur für Arbeit für Mai 2021 rund 498.000 soge­nann­te Allein­er­zie­hen­de-Bedarfs­ge­mein­schaf­ten aus. Damit sind rund ein Drit­tel aller Haus­hal­te von Allein­er­zie­hen­den mit min­der­jäh­ri­gen Kin­dern auf Hartz IV ange­wie­sen. 2018 gab es knapp 558.000 allein­er­zie­hen­de Eltern mit Hartz-IV-Bezug, 2019 etwa 527.000 und 2020 rund 510.000.

Links­frak­ti­ons­chef Diet­mar Bartsch sag­te dem RND, die Gro­ße Koali­ti­on habe für Allein­er­zie­hen­de kaum etwas bewirkt. Die Betreu­ungs­an­ge­bo­te reich­ten oft nicht aus, um Job und Kin­der zu ver­ein­ba­ren. „Allein­er­zie­hen­de Fami­li­en in Hartz IV wur­den nicht nur in der Coro­na­kri­se wei­test­ge­hend ver­ges­sen, son­dern auch in die­sem Wahl­kampf”, beklag­te er. Bartsch for­der­te SPD-Kanz­ler­kan­di­dat Olaf Scholz und Grü­nen-Kanz­ler­kan­di­da­tin Anna­le­na Baer­bock auf, die Ein­füh­rung einer armuts­fes­ten Kin­der­grund­si­che­rung zur Bedin­gung für eine Koali­ti­on zu erklä­ren. „Eine even­tu­el­le Mit­te-Links-Regie­rung muss eine Poli­tik der Null­to­le­ranz gegen Kin­der­ar­mut machen”, so Bartsch.

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